Pracht, Erinnerung, Authentizität und Gemeinsinn: Es handelt sich um die größte bürgerliche 'Mobilmachung' zum Schutz, der Aufwertung und der Förderung der Kulturgüter Sardiniens. Die zweiundzwanzigste Ausgabe von Monumenti Aperti, kandidiert für den Europa Nostra Award 2018, dem Preis der Europäischen Union für das Kulturerbe, stellt im Laufe von sieben Wochenenden das architektonische, historische und Naturerbe der Insel zur Schau. 800 Kulturstätten, zwischen Museen und archäologischen Stätten, Kirchen und historischen Gebäuden, Naturdenkmälern und Parks von 59 sardischer Gemeinden, von denen sieben zum ersten Mal an der Veranstaltung teilnehmen. Jede Gemeinschaft erzählt sich mittels literarischer Routen, Strecken urbaner Architektur, gezeichnet durch Jahrhunderte von Machtwechseln, und Reisen in die entfernteste Vergangenheit, zwischen den Überresten von antiken Zivilisationen. Ihr Besuch wird von der 'Erzählung' von 18tausend Freiwilligen begleitet, zum größten Teil Schüler von Schulen jeder Stufe.
Eine geheimnisvolle Stimmung umgibt die Bergwerksanlagen von Arbus und Guspini, darunter das Geisterdorf Ingurtosu und das Bergwerk von Montevecchio, das ehemalige Bergwerk Malfidano von Buggerru und das Bergarbeiterdorf von Nebida (Iglesias). Ebenfalls im Sulcis nicht zu versäumen, die Natur- und Kultursehenswürdigkeiten von Santadi, Villamassargia und Sant’Anna Arresi, dessen Name von zwei, dieser Heiligen geweihten Kirchen und der Nuraghe Arresi herrührt, dem ursprünglichen Kern des Orts. Im mittleren und unteren Campidano sind viele Öffnungs-Wochenenden der Denkmäler vorgesehen: Naturschönheiten, Kirchen und Ausgrabungsstätten von Gonnosfanadiga, Nuraminis, Samatzai, Serramanna, Uras, Villamar und Pabillonis, der Ort von is pingiadas (Töpfe). In der gleichen Gegend, werden auch die Murales von San Gavino zur Schau gestellt. Die Marmilla, Gebiet der Giara, von Nuraghen und Gräbern der Riesen, wird von Lunamatrona vertreten. Begibt man sich in den Süden des Campidano strahlen die historischen Gebäude und mittelalterlichen Wallfahrtskirchen von Sestu (San Salvatore), Selargius (San Giuliano und San Lussorio), Settimo San Pietro und Monserrato (Sant’Ambrogio), ein Ort mit großer Weinbautradition, die römischen Ruinen von Ussana, die vorgeschichtlichen von Quartucciu und das Museums-Dorf San Sperate. In Quartu Sant’Elena stehen ehemalige historische Geschäfte und museale Wohnhäuser des Campidano zur Besichtigung.
Außer den bereits erwähnten, gibt es viele für den Besuch geöffnete historische Gotteshäuser: Die romanische Kirche von San Nicola di Trullas in Semestene, die kleinste teilnehmende Gemeinde, die Kathedrale vom Hl. Apostel Petrus in Terralba, der Dom von Santa Maria in Oristano, die ehemalige Kathedrale von San Pantaleo von Dolianova, Santa Maria di Sibiola in Serdiana, Sant’Antioco di Bisarcio in Ozieri, die Basilica di Sant’Antioco in der Ortschaft des Sulcis, die Kirche der Santa Maria von Uta und die Basilika von San Simplicio in Olbia. Den Besuchen dieser letzten beiden sind jeweils das virtuelle Museum s’Inzidu Archeologicu und das Museo archeologico von Olbia zugeordnet. Bei diesem Thema bleibend, sind die archäologischen Zeugnisse unendlich: Von den punisch-phönizischen Überresten des Colle Olladiri von Monastir zum Brunnentempel von Sant’Anastasia und den römischen Thermen von Sardara, von den Ruinen von Gurulis Vetus in Padria zu den Nuraghen von Villanovafranca und Villanovaforru. Monumenti Aperti bedeutet auch Umwelt: Die Felswunder der Rocce Rosse von Arbatax in Tortolì und von s’Archittu von Santa Caterina di Pittinurri (Cuglieri), der Wasserfall von sa Spendula in Villacidro, und die Naturschutzgebiete, wie der beindruckende Parco dell’Asinara (Porto Torres) und das herrliche Meeresschutzgebiet area marina di Capo Carbonara -Villasimius.