Der Supramonte ist ein Höhenzug, der sich durch Hochebenen aus Carbonat und Dolinen auszeichnet. Mit einer Ausdehnung von etwa 35.000 ha umfasst er auch den langen Küstenstreifen des Golfes von Orosei, der im Gebiet der Gemeinden von Oliena, Orgosolo, Urzulei, Dorgali und Baunei liegt. Die Landschaft prägen gewaltige Felsbastionen, die von tiefen Canyons und himmelwärts strebenden Felsspitzen durchbrochen werden. Es hat sich eingebürgert, den Supramonte nach den Gemeindegebieten zu gliedern, in denen er liegt. Der Supramonte di Urzulei stellt den wildesten Teil des gesamten Gebirgszuges dar. Das Wasser, das sich mit seiner Kraft zwischen die Berge eingegraben hat, bildet eine wunderschöne Landschaft und lässt auf den Hängen eine hohe, grünschillernde Macchia mit buschigen Sträuchern und seltenen Wacholderarten wachsen. Es gibt zahlreiche Mufflons, Wildschweine, Marder und Siebenschläfer. Ein beliebtes Ziel der Wanderer in diesem Teil des Supramonte ist die Codula di Luna: ohne übermäßige Gefälle steigt sie sanft zu weiten Bergwänden ab, die von farbenprächtigem Oleander bedeckt sind. Der Untergrund ist reich an Grotten, die bekannteste ist diejenige von Su Palu. Sie ist 35 km lang und bildet eine der größten Höhlen Europas.
Urzulei erreicht man von der Staatsstraße 125 (Orientale Sarda), die an der ganzen Ostseite der Insel entlang bis nach Nordsardinien führt.