Guspini ist ein bedeutendes Zentrum des Medio Campidano, dessen Gemeindegebiet recht weitläufig ist. Zahlreiche archäologische Funde belegen, dass das Gebiet bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war, doch das eigentliche Dorf Guspini entstand offiziell im Mittelalter. Unter dem Namen Gosphini gehörte es zum Judikat von Arborea, innerhalb der curatoria Bonorzuli. In dieser Zeit wurden die umliegenden Minen an die Genuesen vergeben, die dort Erz abbauten. Dank der verlassenen Dörfer von Montevecchio – mit stillgelegten Minen, die heute in eine ebenso dichte wie wilde Vegetation eingebettet sind – und dank seines bewohnten Ortskerns mit jahrtausendealten Basaltorgeln und Themenpfaden bietet die Gemeinde Guspini wunderbare Ausblicke und eindrucksvolle Landschaften.
Im Dorf sind einige Kirchen, die außergewöhnliche säulenförmige Basaltwand und ein Nuraghendorf zu bewundern. Die Basaltwand ist eine sehr seltene geologische Formation aus dem Pliozän, sie ähnelt Orgelpfeifen und es gibt sie nur in wenigen Gegenden in Europa. Die Kirche San Nicola di Mira in gotisch-aragonischem Stil von 1625 hat eine viereckige Fassade mit einer schönen gotischen Rosette. Im Innenraum ist ein Holzaltar aus dem 18. Jahrhundert, ein hölzerner Christus von 1634, ein Chor in Nussbaum und eine Bronzeglocke mit den Wappen von Aragona und dem Judikat Arborea. Kunsthistorisch ist auch die Kirche Santa Maria di Malta interessant. Die kleine romanische Kirche Assunta von 1200 ist wahrscheinlich byzantinischen Ursprungs, wurde aber beträchtlich umgebaut.
Zu ihren Ehren findet am 15. August ein großes Fest statt und den ganzen Monat betet man den Rosenkranz auf Sardisch. Einen Abstecher sollte man auch zur phönizisch-punischen Stadt Neapolis machen. Sie liegt in der Nähe der Lagunen von Marceddì, San Giovanni und Santa Maria im südlichen Teil des Golfs von Oristano. Die Ruinen der Stadt Neapolis befinden sich bei der Kirche Santa Maria di Nabui, deren Namen auf die antike Stadt Bezug nimmt. In Montevecchio ist der herrliche Palazzo der Direktion des Bergwerks zu sehen. Das Gebäude war ursprünglich Sitz der Direktion des Bergwerks von Monteveccio und ist ein Beispiel der Architektur des späten 19. Jahrhunderts. Durch den kleinen Ort geht die Grenzlinie zweier Gemeinden, es gehört also ein Teil zu Guspini und ein Teil zu Arbus. Im Dorf findet in einigen Vergnügungslokalen ein reges Nachtleben statt.