Archäologisches und paläobotanisches Gemeindemuseum
Das Museum von Perfugas ging aus den Bestandsaufnahmen und Ausgrabungen archäologischer Stätten in der Umgegend hervor. Es gliedert sich in eine paläobotanische und eine archäologische Abteilung. Es sind fossile Pflanzen zu sehen, die Palmen, Zypressen und Pappeln ähneln und aus dem versteinerten Wald der Anglona stammen, der vor 30-15 Millionen Jahren infolge von Ereignissen entstand, die zu seiner Verkieselung führten.
Die paläolithische Abteilung birgt die bisher ältesten Funde Sardiniens: die Steingeräte aus dem älteren Clactonien vom Rio Altana und die Schaber und gezähnten Geräte von Sa Pedrosa-Pantallinu aus dem späteren Clactonien.
Das Neolithikum ist durch die Statuette der "Großen Mutter mit Kind" repräsentiert, welche die erste "Kourotrophos" im westlichen Raum darstellt (4. Jahrtausend v.Chr.). Auf die Nuraghenkultur verweisen Keramiken, Steingeräte und Bronzegegenstände, unter denen ein unversehrter Dolch mit Hakengriff hervorgehoben zu werden verdient. Importierte Gegenstände aus dem 7.-6. vorchristlichen Jh., die von der Vitalität einiger spätnuraghischer Orte im Gebiet zeugen, attische und punische Gefäße aus dem 5.-6. Jh. v.Chr. und weitere Keramiken aus hellenistischer und römischer Zeit illustrieren die Frühgeschichte. Unter den frühmittelalterlichen Materialien befinden sich Tongefäße aus dem 5. Jahrhundert, ein Bronzering aus dem 6. sowie Perlen aus Glaspaste und eine Lanzenspitze aus dem 7.-8. Jahrhundert. Außerdem sind Objekte aus dem 11.-13. Jahrhundert ausgestellt.
Die Ausstellung bietet dem Besucher einen vollständigen Überblick über das Gebiet der Anglona, das seit der Altsteinzeit kontinuierlich von Menschen besiedelt war.
Adresse: via Nazario Sauro, 07034 Perfugas. Telefon: 079 564241 Träger: Comune di Perfugas.
Modolo
Modolo, in einem herrlichen nach dem Ort benannten Tal gelegen, ist eines der kleinsten Dörfer Sardiniens. Sein Gebiet ist ausgesprochen fruchtbar und üppig: wunderbare Kirschbäume, alte Ölbäume und duftende Reben wachsen hier, die der Landschaft einen sehr malerischen Anstrich verleihen. Die Ökonomie des Ortes fußt auf landwirtschaftlichen Tätigkeiten, insbesondere auf der Erzeugung von Weinen, die unter die kontrollierte Ursprungsbezeichnung der Malvasia di Bosa fallen. Der Ortsname kommt von lateinisch modus, das seinerseits ein Diminutiv von modulus ist und 'kleine Ausdehnung' bedeutet. Das Gebiet des heutigen Ortes war schon in der Vorzeit besiedelt, wie zahlreiche vorgeschichtliche Zeugnisse . Nuraghen und Höhlengräber (domus de janas) . belegen. Wahrscheinlich wurde Modolo um das 3. Jh. v.Chr. nach dem Durchzug der Phönizier und Römer gegründet. 1609 drohte der Ort infolge einer Choleraepidemie zu verschwinden, welche die Bevölkerung dezimierte. Unter den Savoyern wurde das Wappen der Ortschaft bestätigt und ihr wurde ein eigenes Siegel verliehen.
Besonders reizvoll ist bei der Ankunft in Modolo der wunderschöne Blick auf die Weinberge, von denen die renommierte Malvasia erzeugt wird. Für alle, die die Weinstraße der Malvasia di Bosa durchfahren, ist der Ort ein obligatorisches Ziel. Unter den Sehenswürdigkeiten sind neben den Höhlengräbern in den Örtlichkeiten Silatari und Coronedu die Nuraghen Albaganes und Monte Nieddu, die Überreste eines Klosters, das wahrscheinlich von Dominikanern bewohnt wurde, die im historischen Ortskern gelegene Kirche Santa Croce aus dem 17. Jahrhundert und vor allem die Sant'Andrea Apostolo geweihte Pfarrkirche zu nennen. Die Letztgenannte, die ebenfalls im historischen Ortskern liegt, wurde im Mittelalter errichtet, aber 1828 durch einen Brand zerstört und danach neu aufgebaut. Heute sind nach den Restaurierungsarbeiten nur noch einige der charakteristischen Merkmale des ursprünglichen Baues erhalten. Die Einwohner von Modolo feiern zweimal jährlich ihren Schutzheiligen, einmal am 11. Mai und dann am 30. November. Das wichtigere von beiden ist das Mai-Fest, bei dem auf eine religiöse Prozession abendliche Tanzveranstaltungen, Folkloredarbietungen, Lieder und Dichterwettbewerbe sowie verschiedene Sportwettkämpfe folgen.
Villagrande Strisaili
Es gibt zahlreiche Gründe Villagrande zu besuchen, vor allem lädt seine glückliche Lage in einer noch unberührten Bergwelt mit ihren jahrhundertalten Kork-, Sommer- und Steineichen ein. Besonders interessant ist der Park Santa Barbara, ein wahrer Tempel von Wald, in dem sich auch eine tomba dei giganti (Felsengrab) befindet, eine unverwechselbare Spur der Nuraghenkultur. Aus archäologischer Sicht gibt es viel Interessantes in Villagrande. Im Komplex S'Arcu 'e Is Forros in der Nähe des Stausees Alto Flumendosa befindet sich neben einem dreilappigen Nuraghen und einigen Wohnhäusers ein großer Megarontempel aus großen Granit- und Schieferblöcken.
In Troculu liegt in der Nähe von zwei Nuraghen und einem Dorf eine tomba dei giganti, die vom ursprünglichen Ort wegen des Baus der Schnellstraße Nuoro-Lanusei versetzt wurde. Vier tombe dei giganti in der Nähe eines seltenen Antentempels und ein Nuraghendorf bilden die archäologische Stätte Sa Carcaredda an dem Ort Funtana 'e Binu. Die eigentliche Anziehungskraft von Villagrande Strisaili liegt in seinen Traditionen, die seit antiken Zeiten fast unverändert erhalten sind. Wie in vielen anderen Dörfern im Innern Sardiniens ist eines der bedeutendsten Feste S. Antonio Abate am 16. Januar, bei dem in jedem Viertel des Dorfes große Lagerfeuer angezündet werden. Einige Tage später, am 20. Januar, feiert man S. Sebastiano, bei dem die mit Zweigen und Früchten des Orangenbaums geschmückt Heiligenstatue in einer Prozession durch das Dorf getragen wird. Das Fest des Patron S. Gabriele feiert man am 1. August. Eines der wichtigsten Feste ist S. Barbara am 9. Juli. Das Fest findet auf dem Land im gleichnamigen Park statt, wo auch die Kirche S. Barbara steht. Am Abend vor dem Fest wird die Statue der Heiligen in einer Prozession getragen und von den Gläubigen mit sardischen Tänzen empfangen.
Am nächsten Tag bringen is cumandaos, besonders Beauftragte, als Zeichen eines guten Wunsches die Silberkrone vom Haupt der Heiligen und einen Turm in Miniatur zur Erinnerung an den Ort ihrer Gefangenschaft in die Häuser der Gläubigen. Traditionell ist auch die Gastronomie von Villagrande und überliefert Geschmack und Duft alter Zeiten. Die culurgiones sind die typischen Ravioli der Ogliastra, sie werden mit Kartoffeln, Schafs- und Ziegenkäse, Basilikum und Schmalz zubereitet. Paniscedda dagegen ist eine einzigartige Süßspeise aus Brot mit Honig, Trauben und Mandeln, die man sonst nirgends findet. Ein ausgezeichnetes Erzeugnis von Villagrande est der Schinken, der nur vom Fleisch der Schweine hergestellt wird, die frei auf den Bergen des Dorfes herumlaufen.
Alghero
Alghero ist hinsichtlich der Einwohnerzahl (44.000) die fünftgrößte Stadt Sardiniens und erschließt dank des Flughafens von Fertilia den Zugang zur Insel. Sie ist auch aufgrund ihrer schönen Spazierwege an den Bastionen des Hafens, ihrer roten, zum Himmel emporragenden Dächer und der zauberhaften natürlichen Buchten am smaragdgrünen Meer ein besonders beliebtes Reiseziel. Ihre Küste ist ungefähr 90 km lang und trägt den Namen Korallenküste: hier lebt die größte Kolonie der erlesensten Korallen. Der berühmteste Strand ist Le Bombarde: kristallklares Wasser, sandiger, klarer Meeresgrund und beliebtes Ausflugsziel für Familien mit Kindern, junge Leute und Surfbegeisterte. Knapp einen Kilometer entfernt liegt Lazzaretto, zehn kleine Buchten mit hellem, feinen Sand. Etwas weiter weg, in der Bucht von Porto Conte, erstreckt sich der erholsame Strand von Mugoni, goldgelber Sand umspült von immer ruhigem, kristallklarem Meer, eine geschützte Oase des Friedens. Mitten in der Stadt hingegen liegt der traumhafte Lido di San Giovanni und etwas außerhalb des Ortsgebietes die von jahrhundertealten Wacholdersträuchern bedeckten Sanddünen von Maria Pia. Großteil der Küste ist durch das Meeresschutzgebiet Capo Caccia - Isola Piana geschützt, wo hunderte Schätze verborgen liegen, wie die Neptungrotte, die auf dem Landweg über die Escala del Cabirol und auf dem Meerweg mit den Schiffen vom Touristenhafen zu erreichen ist.
Der Naturpark von Porto Conte wird Sie mit seinen weiten Flächen mediterraner Macchia, sein üppiges Waldgebiet und die Calich Lagune bezaubern. Die Domus de Janas von Santu Perdu, die Nekropole von Anghelu Ruju und die Anlagen von Palmavera und Sant’Imbenia legen Zeugnis für die prähistorischen Wurzeln von Alghero ab, die bis in die Jungsteinzeit zurückreichen. Die Altstadt ist der reizvollste Teil der Stadt. Ein Labyrinth von Gässchen, das zu Plätzen mit lebendigem Treiben führt. Die gelben Stadtmauern und alten Häuser rufen die katalanischen Ursprünge der Stadt in Erinnerung. Ebenso auch die Sakralbauten: die Kathedrale Santa Maria (16.Jh.), die Kirchen del Carmelo (zweite Hälfte 17.Jh.) mit ihrem großen vergoldeten Retabel und San Michele mit der charakteristischen mit farbigen Steingutziegeln gedeckten Kuppel, und Sant’Anna (1735) im Spätrenaissancestil. Apropos Kultur, besuchen Sie die Casa Manno, ein Forschungszentrum mit einem reichen Bestand an Gemälden, Einrichtungsgegenständen, Büchern und Manuskripten. Alghero ist berühmt für seine Korallen, die in der handwerklichen lokalen Kunst mit Gold zu einem gelungenen künstlerischen Gesamtwerk verarbeitet werden. Absolut sehenswert ist das Korallenmuseum, in dem deren Geschichte und Formen illustriert werden. Das große Event des Jahres ist für Alghero der große Start des 100ten Giro d'Italia. Reizvoll ist auch der Jahreswechsel Cap d’Any de l’Alguer, der mit Vorstellungen in der Innenstadt gefeiert wird. Höhepunkt des Jahres ist die Karwoche, in der religiöse rituelle Feierlichkeiten nach spanischer Tradition begangen werden.
Montresta
Der kleine Ort Montresta liegt an einem Hang mit Korkeichenwäldern und Mittelmeermacchia, umgeben von Berggipfeln, und entstand im 18. Jahrhundert als Villa San Cristoforo, benannt nach einer kleinen Landkirche in der Nähe. Über ein Drittel des Gemeindegebiets ist waldbestanden. Einen besonderen Umweltwert besitzt die Silva Manna, die aus jahrhundertealten Korkeichen besteht. Das Gebiet war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wie zahlreiche Stätten nuraghischen und punischen Ursprungs belegen. Im Mittelalter gehörte das Suttamonte geheißene Dorf zum Verwaltungsbezirk der Planargia im Judikat Torres. Der eigentliche Ort entstand gegen 1750 in Folge eines Besiedlungsplans für das Gebiet: Griechisch-korsische Siedler wurden vom König von Sardinien Karl Emanuel III. eingeladen, sich in diesem Gebiet niederzulassen, um es zu bewirtschaften. Dem Experiment war indes kein Erfolg beschieden, und ein Großteil der Siedler zog wieder fort. Noch heute erinnern gewisse Elemente der lokalen Architektur und des traditionellen Handwerks, insbesondere die aus Affodill und Binsen geflochtenen Körbe, an die griechische Kunst. Später wurde Villa San Cristoforo in Montresta umbenannt, ein Ortsname, der das ganze Gebiet bezeichnete, in dem das Dorf lag. Er soll angeblich Kornberg bedeuten, denn der erste Teil des Namens steht für Berg (monte) und der zweite für Ähre, für die Granne (arista) des Korns.
Montresta hat dem Besucher Verschiedenes zu bieten: eine großartige Landschaft mit zahlreichen Wäldern, unter denen die Silva Manna mit ihren jahrhundertealten Korkeichen hervorragt. eine Geschichte, die unzählige Zeugnisse hinterlassen hat. ferner ein blühendes Kunsthandwerk, das an die griechische und an die sardische Tradition anknüpft. In der Nähe der Ortschaft findet man Siedlungsreste und Zeugnisse aus unterschiedlichen Epochen, darunter mehrere Höhlengräber (domus de janas), einige Nuraghen, z.B. den Nuraghen Badu de sa rughe, und den eckigen Turm, der Sa Turre oder Nuraghe Turre genannt wird und das einzige punische Zeugnis der Gegend darstellt. Vor allem letzterer ist sehr interessant. Es handelt sich um einen rechteckigen karthagischen Festungsbau, an dessen Basis Spuren von Mauerwerk sichtbar sind, das den Verteidigungsbau vervollständigte. Unter den Kirchen von Montresta sind die Kirche Sacro Cuore, die in den 60er Jahren auf den Ruinen eines mittelalterlichen Baues errichtet wurde, und vor allem San Cristoforo Martire zu erwähnen. Letztere ist eine kleine Landkirche, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbaut und ab 1750 von den griechisch-korsischen Priestern verwaltet wurde, die mit den neuen Siedlern ins Dorf gekommen waren. Den Namengebern dieser beiden Kirchen sind die wichtigsten Feste des Dorfes gewidmet. Am 28. April wird San Cristoforo mit einer religiösen Prozession, traditionellem Tanz und Gesang, Verkostung lokaler Erzeugnisse und Folkloreveranstaltungen gefeiert. Am zweiten Augustsonntag findet dagegen zur Feier des Sacro Cuore in der Örtlichkeit Su Casteddu, am Rand des Waldes S'Aspru das Schafsfest statt. Ein weiteres wichtiges Fest wird am 16. Januar zu Ehren von Sant'Antonio Abate mit dem kennzeichnenden, traditionellen Feuer begangen. Was das Handwerk anbelangt, ist Montresta für die Herstellung der typischen handgeflochtenen Körbe aus Affodill und Binsen und für die Herstellung von "bistoccu", dem typischen Brot der Gegend, bekannt.
Grottes de Neptune
Ein Ort, den man mindestens einmal im Leben gesehen haben sollte, von bewundernswerter Schönheit und Faszination: Die Neptun-Grotten gehören zu den herrlichsten Meereshöhlen Italiens und zu den faszinierendsten Naturschauspielen des gesamten Mittelmeerraums. Ihre Bildung geht auf circa zwei Millionen Jahre zurück: im Inneren eröffnen sich dem Besucher beeindruckende Karstformen, ein strahlend weißer Sandstrand und ein riesiger unterirdischer See. Die coves de Neptú (Katalanisch) wurden von einem Fischer im 19. Jahrhundert entdeckt und wurden schon bald zu einer touristischen Attraktion. Sie erstrecken sich horizontal auf rund vier Kilometern auf einer Höhe mit dem Meeresspiegel. Sie liegen 24 Kilometer von Alghero entfernt und sind der ganze Stolz des Meeresschutzgebiets von Capo Caccia-Isola Piana, im Park von Porto Conte.
Den Eingang erreicht man über die Escala del cabirol (Katalanisch), die sogenannte „Rehtreppe“: 654 Stufen winden sich am westlichen Ausläufer der Landzunge von Capo Caccia bis zur Mündung. Bequemer erreicht man den Eingang über das Meer, täglich verkehren Boote vom Freizeithafen der katalanischen Stadt oder vom Steg der Cala Dragunara in Porto Conte, wobei man gleichzeitig in den Genuss der steil aus dem Meer ragenden Felswände kommt. Während der Fahrt werden Sie von den unzähligen herrlichen Ausblicken auf Riviera del Corallo begeistert sein.
Der Besucherundweg führt etwa einen Kilometer lang durch die Grotten. Der Eingang ist ein mit Pflanzenablagerungen bedeckter Durchgang voller Stalaktiten und Stalagmiten. Ein neun Meter langer Säulengang führt zum kristallklaren Salzwassersee La Marmora, der bis zu hundert Meter lang und bis zu neun Meter tief ist. Von hier aus erhascht man erste Blicke auf den herrlichen Sandstrand, der früher vollkommen mit Kies bedeckt war. In der Mitte erhebt sich das sogenannte Weihwasserbecken, ein monumentaler Stalagmit mit mehreren kleinen Becken an der Oberseite, die in der Nähe nistende Vögel als Tränke nutzen. Zwischen großen Kanälen und Kalkgirlanden erhebt sich am Boden des Sees ein besonders geformter Stalagmit, der sogenannte ‘Weihnachtsbaum’. Über einen kurzen, leicht absteigenden Pfad gelangt man zur Sala delle rovine, dann zur majestätischen Sala della Reggia, in der sich ein besonders beeindruckendes Schauspiel bietet: eine 18 m hohe Säule reicht bis zum Gewölbe und formt zwei spektakuläre Bögen, welche die Decke zu stützen scheinen. Weiter geht es durch die Sala Smith (bzw. Sala dell´Organo), die nach einem ihrer ersten Erforscher benannt wurde (20. Jahrhundert). In der Mitte des Saals steht die große Orgel, der größte Tropfstein der Höhle, der an Orgelpfeifen erinnert. Schließlich gelangt man zur Sala delle Trine e dei Merletti (Schnürsenkel- und Spitzen-Saal), den unzählige, fadenförmige Tropfsteine schmücken. Den Abschluss bildet der Besuch der Tribuna della Musica (Musik-Tribüne), ein Balkon, von dem aus man auf ‘Reggia’, See und Strand blickt.
Neben den rund 150.000 Besuchern jährlich zieht es auch zahlreiche Höhlenforscher in die Grotten, denen der Zugang zu den tieferen, geheimen Felsräumen vorbehalten ist. Auf sie warten der Lago dei Funghi und durch die Galleria Metrò gelangen sie zu einem riesigen Saal mit einem 70 m langen und über 50 m tiefen, halbmondförmigen See. Die Tropfsteinhöhle war auch Schauplatz für einen Kinofilm: 1978 wurde dort die ‘Insel der neuen Monster’ nach Erzählungen von Jules Verne verfilmt.
In den Felsen bei Capo Caccia, einem bei Kletterern und Tauchern gleichermaßen beliebten Ziel, findet man weitere, faszinierende Höhlen. In der Nähe befinden sich des Weiteren die Grotta dei Pizzi e Ricami sowie die bekannte, riesige Grotta Verde, auch Altarhöhle genannt. Ihre Felswände können nur von erfahrenen Höhlentauchern erforscht werden. Ein kleiner unterirdischer See taucht alles in ein grünes Licht. Die Räume waren früher trocken und wurden vom 6. Jahrtausend v. Chr. bis ins Mittelalter als Kult- und Begräbnisstätte genutzt. In Bezug auf das weitläufige Unterwasser-Karstsystem ist vor allem die Grotta di Nereo zu nennen, die größte Unterwasserhöhle Europas, die Schauplatz für unvergessliche Tauchgänge ist. Vor Capo Caccia liegt die Insel Foradada (Forata), deren Name von einem Tunnel stammt, der die Insel von einem Ende zum anderen durchzieht, die sogenannte Grotta dei Palombi.
Piscina Rei
Der Strand von Piscina Rei besticht durch den weißen, feinen Sand und die Felsen, die im Meer kleine natürliche Poolbecken bilden. Der sanft ins Meer abfallende Meeresgrund ist ideal für im Wasser spielende Kinder. Hinter dem Strand gibt es niedrige Sanddünen und einen Strandsee, der von Schilf eingerahmt wird.
Piscina Rei befindet sich in der Ortschaft Costa Rei auf dem Gebiet der Gemeinde Muravera. Man erreicht Piscina Rei entlang der Panoramastraße, wobei die Zugänge zu den Stränden jeweils ausgeschildert sind.
Der Strand verfügt über ein großes Dienstleistungsangebot: Es gibt einen behindertengerechten Zugang, einen kleinen Parkplatz, einen Campingplatz, Hotels, Cafés, Restaurants und Nachtlokale. Außerdem können Sonnenschirme, Liegen und Tretboote gemietet werden. Dieser stark den Winden ausgesetzte Strand ist ein Mekka für Surfer und auch bei Freunden der Unterwasserjagd, Tauchern und Schnorchlern sehr beliebt.
Pinakothek und Archäologisches Museum von Sinnai
Das Museum von Sinnai setzt aus der Pinakothek und der archäologischen Abteilung zusammen.
Letztere präsentiert die Arbeitsergebnisse von Ausgrabungen und Oberflächenforschungen von 1994 bis heute und dokumentiert die Besiedelung des Gemeindegebiets seit der späten Jungsteinzeit bis ins Mittelalter hinein. Die Fundstücke stammen fast ausschließlich aus dem Gemeindegebiet. Durch erläuternde Texte zu den Fundorten, die den Besucher auf dem gesamten Rundgang begleiten, wird vermieden, die Gegenstände aus ihrem Kontext zu reißen.
Besonders interessant sind die Ausgrabungen zur Nuraghe von Santa Itroxia und zu den urgeschichtlichen Bauten von Bruncu Mogumu, aus denen ein Krug und eine Schüssel der orientalisierenden Zeit erhalten sind, und Papalinu. Von Interesse ist auch eine Ton-Statuette des Gottes Bes aus punischer Zeit, deren kultureller Kontext und Votivcharakter wahrscheinlich auf Heilgötter verweist.
Eine teilweise erhaltene Inschrift aus dem Hochmittelalter, in der San Saturnino erwähnt wird, bietet Einblicke in die Welt der Heiligen, die im ländlichen Gebiet von Solanas (Ortsteil von Sinnai) vor der Ankunft der Vittorini-Mönche im südlichen Sardinien verehrt wurden.
In der Pinakothek sind Gemälde von Künstlern zu sehen, die seit dem 16. Jahrhundert bis in die heutige Zeit hinein überwiegend im Südosten der Campidano-Region tätig waren.
Der Besucher bekommt einen Überblick über die Besiedelung eines großen Teils der Region Campidano di Cagliari im Südosten Sardiniens.
Adresse:
Centro socio-culturale "Monsignor C. Perra", via Colletta, 20 - 09048 Sinnai
Tel.: +39 070 780516
Träger:
Comune di Sinnai
Paulilatino
Pau liegt in der historischen Region der Marmilla, an der Ostseite des Monte Arci, der den Ort mit seinen dichten Flaumeichenwäldern umrahmt. Die Landschaft ist von einer sanften Hügelkette beherrscht, unter denen "Su Ventosu" mit einer Höhe von rund 681 Metern hervorragt. Das Gebiet von Pau war aufgrund seiner reichen Obsidianvorkommen . ein vulkanisches Gesteinsglas, das für die Verarbeitung und den Handel bestimmt war . seit frühester Zeit von Menschen besiedelt. Im Mittelalter gehörte Pau zum Verwaltungsbezirk Parte Usellus im Judikat Arborea. In späterer Zeit, nach der Eroberung Sardiniens durch die Aragonier, wurde der Ort ein Lehen der Carroz, Grafen von Quirra. Im Straßenbild des historischen Ortskerns wechseln alte Steinhäuser und moderne Gebäude einander ab.
Die größte kulturelle Attraktion des Dorfes ist das Museo artistico dell'ossidiana (Kunstmuseum des Obsidians) in der via San Giorgio, wo die Kunstwerke des renommierten Obsidian-Bildhauers Karmine Piras und andere, von den Brüdern Atzori aus Oristano realisierte Werke ausgestellt sind. Aber auch eine archäologische Abteilung zu diesem glänzenden, eleganten vulkanischen Gestein befindet sich in Vorbereitung. Vom Museum aus kann man außerdem einen Naturrundweg zum Monte Arci begehen, der bis vor nicht langer Zeit von einem Teppich aus schwarzem Obsidian bedeckt war, von welchem sich noch heute mit bloßem Auge Bruchstücke erkennen lassen. Das hervorstechende Kennzeichen des Ortes ist also der Obsidian, der auch auf dem Platz vor dem Rathausgebäude bewundert werden kann, wo eindrucksvolle Monolithen aus behauenem Stein aufragen: einer nahe des Eingangs, der andere in einem Brunnen, welcher sich durch eine vielfarbige Gestaltung auszeichnet. Auf einem kurzen Ausflug erreicht man "Sa Telluri", wo bei einem Rundgang mit herrlichen Aussichtspunkten Spuren der römischen Kultur zu besichtigen sind. Am 1. September begeht der Ort das Fest zu Ehren von Santa Prisca Martire.
Nughedu San Nicolò
Ein Besuch in Nughedu, mit seinem zentralen Dorfplatz und den eleganten kleinen Häusern, die dem Ort seinen Charme verleihen, ist empfehlenswert. Interessant sind auch mehrere Gebäude am Ortseingang im Tal. sie wurden im Anschluss an einen Durchbruch in den Felsen gebaut, besitzen an ihrer Vorderseite Wände aus Steinquadern und wirken dadurch sehr eindrucksvoll. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in Nughedu ist vermutlich die Nekropole, bekannt als Höhlengrab (domus de janas) von Sos Furrighesos. Diese Grabanlage gehört eigentlich zum Gemeindegebiet des benachbarten Ortes Anela.
Sie erstreckt sich auf einer weiten Fläche und besteht aus insgesamt 18 Gräbern, die zwischen dem Ende der Jungsteinzeit und dem ersten Abschnitt der Bronzezeit entstanden sind. Die meisten Gräber, oder domus zeichnen sich durch reiche Dekorationen an den Innenwänden aus, darunter sieht man Stier-Protomen als Reliefdarstellungen, sowie verschiedene Zeichnungen und Wandmalereien. Eines der Gräber besitzt auch ein kleines Eingangstor, das, ähnlich wie bei den Gigantengräbern, von einer Stele umgeben, doch direkt in den Stein gemeißelt ist. Anlässlich der Heiligenfeiern der Apostel Petrus und Paulus, die Ende Juni stattfinden, wird ein großes offenes Feuer entzündet.
Gleichzeitig findet das Fest der Sas Panafittas statt, einem „armen” Gericht mit Brot. Das Brot, die spianata (in den Dörfern werden z. T. unterschiedliche Brotsorten verwendet) wird in kleinen Stücken wenige Minuten lang in heiße Brühe (Schafs- oder Rinderbrühe) getaucht. anschließend lässt man das Brot abtropfen und serviert es mit einer Tomaten-Fleischsauce und frischem sowie mit Hartkäse.