Olbia
Die Griechen hatten ihm den Namen olbìa, „glücklich“, gegeben; es ist der Eingangspol der Insel und wirtschaftlicher Antrieb der Gallura. An mehreren Ecken der Stadt stößt man auf Spuren der Vergangenheit. Viele Funde, die in den Ausgrabungsstätten ans Tageslicht gekommen sind, darunter auch ein Schatz von fast 900 Goldmünzen, werden im Archäologischen Museum auf der kleinen Insel Peddone aufbewahrt. Die punisch-römische (und danach christliche) Nekropole umfasst 450 Gräber und wurde in das Nekropolenmuseum übersiedelt, das sich am Fuße des Altars der schönen Basilika San Simplicio befindet. Sie wurde zwischen dem Ende des 11.Jh. und Anfang des 12.Jh. errichtet und ist die bedeutendste Kultstätte des Nordostens und das älteste christliche Zeugnis der Insel. Der Schutzpatron wird Mitte Mai mit dem mitreißenden San Simplicio-Fest, einem Trachtenumzug und einer Prozession gefeiert. Zu diesen Feierlichkeiten gehört auch der Reiterwettstreit Palio della Stella. Beeindruckend ist auch die barocke Kirche San Paolo mit ihrer bunt schillernden Steingutziegelkuppel.
Die ersten Zeugnisse menschlichen Lebens, wie Dolmen, Menhire und Megalithkreise gehen auf die Zeit zwischen 4000 und 3500 v.Chr. zurück: Aus der Bronzezeit hingegen stammen ungefähr 50 Nuraghensiedlungen, darunter auch das Riesengrab von Su Monte de s’Aba, die Nuraghe Riu Mulinu, das Dorf von Belveghile und das Brunnenheiligtum Sa Testa. Ab dem 7.Jh.v.Chr. verkehrten hier zunächst die Phönikier und später die Griechen. Die erste Siedlung war punisch (5.-4.Jh.v.Chr.). Die Karthager befestigten den Ort mit Türmen und Stadtmauern, die zum Teil noch in der Via Torino zu sehen sind. Unter römischer Herrschaft stieg die Stadt zum wichtigsten Zentrum der Ostküste auf. Das römische Olbia hatte gepflasterte Straßen, Thermen, ein Forum, von denen noch Reste nahe des Palazzo Comunale übrig sind und ein Aquädukt, in der Ortschaft Tilibbas (1.-2. Jh.n.Chr.). Auch gibt es noch die Ruinen der Villa s’Imbalconadu aus dem 1.Jh.v.Chr. 1999 kamen im alten Hafen 24 Relikte von Schiffen ans Tageslicht, die zum Teil bei einer Belagerung der Vandalen versenkt worden waren.
Die Stadt liegt an einem spektakulären Golf, der das Meeresschutzgebiet von Tavolara schützt, über das man zur exklusiven Costa Smeralda gelangt. An der grenzenlosen Küste von Olbia hat man unter den unzähligen türkisblauen kleinen Buchten die Qual der Wahl: an erster Stelle stehen die vier wunderschönen Einbuchtungen von Porto Istana, die zum Schutzgebiet gehören, und der Lido von Pittulongu, insbesondere La Playa, der Lieblingsstrand der Einwohner von Olbia. Nach einander folgen die Strände Squalo, Pellicano und weiter im Norden Mare und Rocce sowie Bados (an der Grenze zum Golfo Aranci). Im Norden erstreckt sich ein weiterer langer Küstenstreifen: weißen Sand (oder kleine Kieselsteine) und kristallklares Meer gibt es in Porto Rotondo, Marina di Cugnana und Portisco, hier vor allem am Strand von Sa Rena Bianca. Im Süden hingegen in Richtung San Teodoro liegen die ockergelben Sandstrände Lido del Sole, Le Saline, Bunthe, Li Cuncheddi und Punta Corallina. Der Genuss von Meer und Archäologie könnte mit kulinarischen Gaumenfreuden abgerundet werden. Ein absolutes Muss sind die Venusmuscheln von Olbia mit einem Gläschen Vermentino.
Tortolì
Tortolì ist das Tor von Ogliastra und leitet in ein vielfältiges, faszinierendes Gebiet über: rund um die Stadt, die 11.000 Einwohner zählt und im Sommer von zehntausenden Besuchern belebt wird, prägen tropische Strände, Wälder und mediterrane Macchia, fruchtbare Ebenen und Lagunenseen, landwirtschaftlich bebaute sanfte Hügel und ein einzigartiger roter Pophyrstreifen das Bild, der parallel zur Küste verläuft. Die Rocce Rosse (roten Felsen) sind ein absolut spektakuläres Beispiel dafür. Dieses Naturdenkmal im Ortsteil Arbatax ragt aus dem smaragdgrünen Meer empor und bietet einen zauberhaften Farbkontrast: Das ist die Kulisse für das Musikfestival Rocce Rosse Blues. Daneben liegt der Hafen, an dem die Touristen ankommen und von dem die Schiffe zu den wunderschönen Buchten der Ogliastra abfahren. Das Meer von Tortolì ist eine Augenweide und der am meisten mit der „Blauen Flagge “ ausgezeichnete Küstenstreifen der Insel. Hinter den Rocce Rosse erhebt sich die Cala Moresca eine „städtische“ Perle mit Granitfelsen und goldgelbem Sand. Nur etwas weiter südlich bezaubern die Blautöne von Porto Frailis und der lange Lido di Orrì: 16 km verborgene Buchten und kleine Strände, darunter die wunderschöne Cala Ginepro mit ihrem feinen Sand, den geschliffenen Steinchen und dem Wacholderwald sowie San Gemiliano. Die roten Felsen ragen auch im Paradies von Cea empor, ein 4 km langer weißer, weicher Sandstrand. Dieses Naturschauspiel wird von einladenden Grünflächen, wie dem Stadtpark La Sughereta und dem Batteria-Park auf der Spitze eines Hügels mit Aussicht über den gesamten Golf, abgerundet.
Aus der Nuraghenzeit sind in diesem Gebiet über 200 Monument geblieben, wie die Fundstätte S’Ortali ‘e su Monti belegt: Auf 7 Hektar sind eine Nuraghenanlage, ein Riesengrab, zwei Menhire, Hütten, eine Domus de Janas, eine Mauer und Überreste einer weiteren Nuraghe verteilt. Mit der Ankunft der Phönikiern im 7.Jh.v.Chr. und Punier in diesem Gebiet entstand Sulci Tirrenica, ein strategischer Hafen für die alten Seeleute. Spuren der Punier findet man auch im Lagunensee von Tortolì, während die Schiffsrelikte auf dem Meeresgrund des Golfes an die Zeit der römischen Herrschaft erinnern. Aus der spanischen Zeit wiederum sind die Wachtürme, darunter der Torre di San Miguel. In der Stadt sind das Museum für moderne Kunst Su Logu de s’Iscultura und die ehemalige Kathedrale Sant’Andrea, die Ende des 18.Jh. im klassizistischen Stil auf einer älteren Kirche errichtet wurde, von der noch zwei Kapellen übrig sind. In einer davon wurde die Statue der Hl. Elisabeth von Ungarn gefunden. In der Kirche befindet sich ein prächtiger Altar aus mehrfarbigem Marmor. Das beliebteste Fest von Tortolì ist das der Stella Maris Ende Juli in der kleinen Kirche von Arbatax mit anschließender Meeresprozession.
In den örtlichen Restaurants kann man Culurgiones, „ährenartig “ geschlossene Teigtaschen, Suppen, Spanferkel, Lammbraten und gekochtes Schaffleisch kosten. Dazu passt ein Gläschen Cannonau, der bei einer Reise in die Ogliastra nicht fehlen darf.
Carloforte
U pàize ist eine ligurische Enklave in Sardinien, in der Sprache und Kultur ihrer Gründer, einiger Fischerfamilien aus Pegli bewahrt wurden, die von der tunesischen Insel Tabarka stammten, wo sie seit dem 16.Jh. ansässig waren. 1738 erhielten die Tabarkiner von König Karl Emanuel III die Erlaubnis, die Insel San Pietro zu kolonisieren, die unbewohnt war und seit der phönizischen Besiedlung (8.Jh.v. Chr.) die Insel „der Sperber“ genannt wurde. Dieser folgten die Punier, die einen Tempel und eine Nekropole hinterlassen haben. Eben diese Fischer sollen 40 Jahre später auch Calasetta auf der vorgelagerten Insel Sant’Antioco gegründet haben.
Das nach wie vor eng mit Pegli und Genua verbundene Carloforte ist, mit 6.000 Einwohnern, das einzige Zentrum der Insel: Es bezaubert mit seinen vielen, an einem sanften Hang hochführenden Gässchen, mit seinen bunten Winkeln und Meerausblicken, dem kleinen Hafen und den einstigen Verteidigungsanlagen, von denen noch Wachtürme und Mauerabschnitte mit Forts zu sehen sind, darunter auch La Porta del Leone. Zu den architektonischen Besonderheiten dieses Ortes, der zum Club der schönsten Orte Italiens zählt, gehören U Palassiu aus den Anfängen des 20.Jh., dem heutigen Cineteatro Giuseppe Cavallera, und die Kirche der Madonna del Naufrago, in der die von den Tabarkinern verehrte Holzstatue aufbewahrt wird, die ein Symbol für den Glauben und die solidarische Einheit der Gemeinschaft ist. Tief verwurzelt ist auch die Verehrung des Hl. Petrus, dem Schutzpatron der Korallenverarbeiter und Thunfisch-Fischer, der am 29.Juni gefeiert wird. Ein gutes Fotomotiv ist an der Uferpromenade das Denkmal für Karl Emanuel III, eine Marmorgruppe mit drei Statuen (1786), in deren Mitte der König steht, nach dem auch der Ort benannt ist, während Karl Borromäus die Pfarrkirche geweiht ist. In Spalmadureddu erhebt sich der Turm San Vittorio, ein aus Trachytblöcken gebauter Verteidigungsvorposten, der 1898 in ein astronomisches Observatorium umfunktioniert wurde. Seit 2016 ist es das Multimediale Meeresmuseum, das die Geschichte von Carloforte erzählt. Denn das Meer ist unzertrennbar mit diesem Ort verknüpft: Die Küsten von San Pietro sind eine Kette von zerklüfteten Felsen und Buchten. Im Norden stößt man auf die romantische Cala Vinagra, im Nordwesten auf den Fjord, den die bezaubernde Cala Fico abschließt, im Westen auf das Kap von Capo Sandalo, das vom westlichsten Leuchtturm Italiens aus dem 19.Jh. dominiert wird, im Süden auf den spektakulären Strand La Bobba, die steil abfallenden Klippen Conca und Le Colonne, zwei aus dem Meer ragende spitze Felsen, dem Wahrzeichen von Carloforte.
Auf keinen Fall sollte man sich die Verkostung der örtlichen Gerichte entgehen lassen. Von Mai bis Juni stehen beim Girotonno im Rahmen einer internationalen Gastronomieveranstaltung mit Wettbewerben und Live-Kochveranstaltungen die Spezialitäten des Ortes im Mittelpunkt. Hier wird der Thunfisch in phantasievollen Rezepten neu interpretiert. Dem steht das pittoreske Dorffest Sagra del Cuscus tabarkino am 25. April um nichts nach. Von der Küche zum Kino mit Crêuza de mä, einem Event von Carloforte, das der Filmmusik gewidmet ist.
Alghero
Alghero ist hinsichtlich der Einwohnerzahl (44.000) die fünftgrößte Stadt Sardiniens und erschließt dank des Flughafens von Fertilia den Zugang zur Insel. Sie ist auch aufgrund ihrer schönen Spazierwege an den Bastionen des Hafens, ihrer roten, zum Himmel emporragenden Dächer und der zauberhaften natürlichen Buchten am smaragdgrünen Meer ein besonders beliebtes Reiseziel. Ihre Küste ist ungefähr 90 km lang und trägt den Namen Korallenküste: hier lebt die größte Kolonie der erlesensten Korallen. Der berühmteste Strand ist Le Bombarde: kristallklares Wasser, sandiger, klarer Meeresgrund und beliebtes Ausflugsziel für Familien mit Kindern, junge Leute und Surfbegeisterte. Knapp einen Kilometer entfernt liegt Lazzaretto, zehn kleine Buchten mit hellem, feinen Sand. Etwas weiter weg, in der Bucht von Porto Conte, erstreckt sich der erholsame Strand von Mugoni, goldgelber Sand umspült von immer ruhigem, kristallklarem Meer, eine geschützte Oase des Friedens. Mitten in der Stadt hingegen liegt der traumhafte Lido di San Giovanni und etwas außerhalb des Ortsgebietes die von jahrhundertealten Wacholdersträuchern bedeckten Sanddünen von Maria Pia. Großteil der Küste ist durch das Meeresschutzgebiet Capo Caccia - Isola Piana geschützt, wo hunderte Schätze verborgen liegen, wie die Neptungrotte, die auf dem Landweg über die Escala del Cabirol und auf dem Meerweg mit den Schiffen vom Touristenhafen zu erreichen ist.
Der Naturpark von Porto Conte wird Sie mit seinen weiten Flächen mediterraner Macchia, sein üppiges Waldgebiet und die Calich Lagune bezaubern. Die Domus de Janas von Santu Perdu, die Nekropole von Anghelu Ruju und die Anlagen von Palmavera und Sant’Imbenia legen Zeugnis für die prähistorischen Wurzeln von Alghero ab, die bis in die Jungsteinzeit zurückreichen. Die Altstadt ist der reizvollste Teil der Stadt. Ein Labyrinth von Gässchen, das zu Plätzen mit lebendigem Treiben führt. Die gelben Stadtmauern und alten Häuser rufen die katalanischen Ursprünge der Stadt in Erinnerung. Ebenso auch die Sakralbauten: die Kathedrale Santa Maria (16.Jh.), die Kirchen del Carmelo (zweite Hälfte 17.Jh.) mit ihrem großen vergoldeten Retabel und San Michele mit der charakteristischen mit farbigen Steingutziegeln gedeckten Kuppel, und Sant’Anna (1735) im Spätrenaissancestil. Apropos Kultur, besuchen Sie die Casa Manno, ein Forschungszentrum mit einem reichen Bestand an Gemälden, Einrichtungsgegenständen, Büchern und Manuskripten. Alghero ist berühmt für seine Korallen, die in der handwerklichen lokalen Kunst mit Gold zu einem gelungenen künstlerischen Gesamtwerk verarbeitet werden. Absolut sehenswert ist das Korallenmuseum, in dem deren Geschichte und Formen illustriert werden. Das große Event des Jahres ist für Alghero der große Start des 100ten Giro d'Italia. Reizvoll ist auch der Jahreswechsel Cap d’Any de l’Alguer, der mit Vorstellungen in der Innenstadt gefeiert wird. Höhepunkt des Jahres ist die Karwoche, in der religiöse rituelle Feierlichkeiten nach spanischer Tradition begangen werden.
Budoni
Das Dorf ist von Hügeln umschlossen und das Zentrum wird von wunderbaren Steinhäusern gebildet. Dieses historische Zentrum, reich an Geschichte, ist mit seinen Lokalen das Zentrum des regen Nachtlebens: Diskotheken, Treffpunkte und Restaurants beleben die Atmosphäre das ganze Jahr über, jedoch speziell im Sommer.
Zu den wunderbaren Orten zählen Li Cucutti, Baia Sant’Anna und Cala Budoni. Der weiße und weiche Sand und die mediterrane Macchia, die Strände außerordentlicher Schönheit umschließt, überwältigen und berauschen die Sinne. Der Strand Cala Ottiolu mit seinen seichten und grünen Gewässern ist einer der beliebtesten Strände und befindet sich hinter dem Hafen namens „Porto Ottiolu“, einem Touristenhafen, der einen Bezugspunkt und den Ausgangspunkt vieler Küstenausflüge darstellt.
Der Feiertag des 15. Augustes bildet in Budoni zweifelsohne das beliebteste und ein mit Spannung erwartetes Fest: Die Plätze werden mit Musik belebt und Freude vereint alle Besucher in einer Feier, die man nicht versäumen sollte, ganz im Zeichen von Tanz in den Diskotheken und in den traumhaften Lokalen. Der Turm von „Su Entosu“, ein Nuragen-Wachposten auf einer Granitspitze und die Nuragen „Conca e Bentu“ und die „Domus de Janas l'Agliola“ sind von großem historischem Wert.
Wenn Sie Antikes fasziniert, bringen Sie die alten Behausungen „Stazzi di San Pietro“ zurück in längst vergangene Zeiten: Ein Rundweg mit antiken Schäferbehausungen, die mit jahrtausendealtem Stein, Mörtel und Schlamm errichtet wurden und Zeugnis vom Bild des sardischen Dorfes am Land im 19. Jahrhundert geben. Der bunte Zauber der Räume und die Höfe erzählen heute noch die alten Geschichten des Lebens.
Palau
Palau erhebt sich eingebettet an einem vor dem Nordwind gut geschützten Punkt. Es ist bekannt für die eingeschnittenen Küstenteile, die es weltweit einzigartig machen, auch wegen der blauen und kristallklaren Gewässer.
Das Leben hier dreht sich um den Tourismus und um den Hafen, die Anlegestelle, die die Insel mit dem La-Maddalena-Archipel verbindet.
Das Dorf ist ein Zentrum mit berühmtem Nachtleben und die Lokale sind belebt mit Jugend, Lichter und Veranstaltungen füllen die Sommernächte.
Porto Rafael enthüllt das elitäre und suggestive Erscheinungsbild der Insel, mit seinen niedrigen Villen und dem Touristenhafen, eingerahmt durch ein Szenarium mit wilden Olivenbäumen, Myrte und Lavendel. In der Nähe befindet sich die Landzunge von Capo d'Orso, wo sich der berühmte Granithügel befindet, der durch die Erosion im Laufe der Zeit zu einem großen Steinbären geformt wurde.
Hier kann man die volle Pracht des Meeres genießen: Die Strände von Punta Sardegna, unbezähmbare Schönheit und Cala Trana mit den exotischen Gesichtszügen, sind einige unvergessliche Orte. Lassen Sie sich von Porto Faro mit der nordischen Atmosphäre verzaubern.
Wenn Sie zu Ihrem Aufenthalt noch einen Hauch Kultur und Geschichte hinzufügen möchten, können Sie die Gigantengräber von Li Mizzani oder jene von Sajacciu in der Nähe der Kirche San Giorgio besuchen.
Unter den Festen des Dorfes ist das Fest der „Santa Maria delle Grazie“ in der ersten Septemberwoche zu erwähnen sowie das ländliche Fest von San Giorgio, das am ersten Mai abgehalten wird.
In der Gemeinde von Palau wird alljährlich der berühmte Karneval mit Umzugswagen und maskierten Gruppen veranstaltet, die durch das Dorf ziehen. Ein Grund mehr, um auch im Winter nach Palau zu kommen!
Pula
Wenn das ganze Jahr über das Meer genießen möchten, im Sommer zum Schwimmen und Sonnenbaden, im Herbst und im Winter die poetische Atmosphäre, ist Pula Ihr ideales Urlaubsziel. Die mehr als siebentausend Einwohner zählende Ortschaft liegt 35 km von der Hauptstadt Cagliari entfernt und bietet archäologische, Natur- und Kunstschätze, die auf der Insel ihresgleichen suchen. Neben dem sommerlichen Nachtleben in Pula mit Veranstaltungen und Aperitifs auf den Plätzen haben Sie auch Gelegenheit zu Ausflügen und zu sportlichen Aktivitäten. Sie können zum Beispiel entlang der Alleen joggen, die zum archäologischen Park von Nora führen, wo Sie die Ursprünge von Pula kennen lernen können. Nur einen Katzensprung von der Ortschaft entfernt finden Sie sich in einer der bekanntesten Ausgrabungsstätten Sardiniens wieder: Sie schließt am Capo Pula die Ruinen einer antiken Stadt ein, der ersten phönizischen Stadt in Sardinen (8. Jh. v. Chr.), die später eine blühende punische Siedlung war und nach der Eroberung durch die Römer im 1. Jahrhundert n. Chr. zum Municipium wurde. In den beiden folgenden Jahrhunderten gelangte es als Caput viae aller Straßen Sardiniens zu seinem größten Glanz. Sie gehen zwischen den Überresten aus drei Jahrtausenden umher und bewundern ein phönizisch-punisches Tophet, die Überreste punischer und römischer Tempel, des Forums, herrschaftlicher Wohnhäuser, mit Mosaiken geschmückter Thermalbäder und eines Amphitheaters, das in der römischen Kaiserzeit tausend Sitzplätze zählte und in dem heute das Festival La Notte dei Poeti veranstaltet wird. Im Museum Giovanni Patroni in Pula und im Archäologischen Museum in Cagliari können Sie die Funde der Ausgrabungen bewundern. Nach dem Ausflug in die Vergangenheit machen Sie vielleicht einen Spaziergang am Strand von Nora: Ein goldfarbener Sandstrand, der vom kristallklaren Meer bespült und vom Vorgebirge mit dem Torre del Coltellazzo begrenzt wird. Die Bucht ist auch reich an Geschichte und Traditionen. Hier steht die Kirche Sant’Efisio, Ort des Martyriums des Kriegers und Heiligen Ephysius, dem die Einwohner von Pula außerordentlich ergeben sind und zu dessen Gedenken jährlich am 3. Mai die Festa di Sant’Efisio stattfindet. Hinter der Bucht dürfen Sie sich bei Sonnenuntergang - vor einem Teller „Spaghetti allo scoglio“ und Feigen mit Schinken - die Lagune von Nora, die von seltenen Vogelarten bevölkert wird, nicht entgehen lassen. Östlich von Nora liegt der Strand su Guventeddu, der von Kite- und Windsurfern auch in den Wintermonaten geschätzt wird. Im Westen finden Sie den langen Küstenstreifen von Santa Margherita di Pula, der aus einer Reihe von Buchten mit feinem, weißem Sand und ab und zu rosafarbenem Granitfelsen besteht, die auf das klare Wasser blicken: Cala Marina, Cala Bernardini, Cala d’Ostia, Cala Verde, weitere, kleinere Buchten und die Strände der Resorts. Ein Reich der Entspannung und dahinter ein unendlicher Pinienwald, der sich bis zum herrlichen Chia (Domus de Maria) erstreckt. Natur pur finden Sie auch in den Wäldern Is Cannoneris und Pixinamanna, einem Wanderparadies mit Steineichen, Nadelbäumen und mediterraner Macchia. Gekennzeichnete Trekkingwege führen durch eine dichte Vegetation mit seltenen Pflanzenarten, von der Zeit geformten Felsformationen, Wasserläufen und Zeugnissen prähistorischer Kulturen. Der Waldkomplex ist ein Wildschutzgebiet, das wieder mit Rothirschen und Damhirschen besetzt wurde
Santa Teresa Gallura
Das Meer ist unbestrittener Mittelpunkt von Santa Teresa Gallura, einem Dorf von rund 5.000 Einwohnern, deren Zahl sich im Sommer mit der Ankunft von zehntausenden Urlaubern vervielfacht, wodurch der Ort mit Aperitifs in trendigen Lokalen und Livemusik belebt wird. Vittorio Emanuele I von Savoyen gründete diesen Ort 1808 und benannte das vormalige Longosardo (bzw. Longone) nach seiner Frau Maria Teresa um. Es ist ein privilegiertes „Fenster“ auf die Klippen von Bonifacio. Der Ort folgt dem kurvigen Verlauf zweier Buchten. Im Osten Porto Longone, wo der Touristenhafen liegt, und im Westen die Bucht von Rena Bianca, ein strahlender, besonders feiner Sandstrand nur wenige Schritte vom Hauptplatz des Ortes entfernt. Ihre glasklaren Wasser betören mit tausenden Farbnuancen, die mehrmals mit der „Blauen Flagge“ ausgezeichnet wurden. Sie wird vom imposanten Longosardo-Turm dominiert, den Philipp II von Spanien erbauen ließ. Rundum den Ort liegen weitere bezaubernde Strände, von denen Sie ein oder zwei pro Tag besuchen können: der große, gut ausgestattete Strand La Marmorata, der malerische Cala Sambuco, der reizende Cala Balcaccia und der Strand Santa Reparata, dessen glasklares Meer und felsige Klippen Sie besonders faszinieren werden und die wie geschaffen für Tauchgänge sind. Weiter nach Westen stößt man auf den Felsvorsprung Capo Testa, der Nordspitze der Insel. Am Wall, der die Halbinsel-Landzunge mit dem Festland verbindet, erstrecken sich zwei wunderschöne Strände: Rena di Ponente und Rena di Levante. Bei jedem Wind können Sie hier auf beiden Stränden immer ruhiges Meer genießen. Vom westlichen Strand gelangt man bis nach Capicciolu (oder „Zia Colomba“-Strand), auf dem goldgelbe Körner überwiegen. Hier lag (vermutlich) das antike Tibula (und dessen Hafen), von wo aus schwer mit Granit beladene Schiffe abfuhren, der die Paläste des alten Roms zieren sollte. An der Westseite des Kaps liegt die zauberhafte Cala Lunga - Valle della Luna, das Wahrzeichen von Santa Teresa: zwischen den von der Natur geformten Granitwänden verbirgt sich so manche kleine Bucht. Das ist die Kulisse für das Festival Musiche sulle Bocche, das beim Mondschein noch spektakulärer ist. In Richtung Palau hingegen liegen die Granitbecken der Valle dell’Erica, die lange Porto Liscia-Sciumara, ein wahres Surferparadies, und die friedliche Conca Verde. In einem romantischen Pinienhain 3 km vom Ort entfernt besticht die mit Kupfer gedeckte Kuppel der Chiesa del Buoncammino, die Anfang des 20.Jh. auf einem mittelalterlichen Bau errichtet wurde. Absolut sehenswert ist die Batteria Ferrero, eine Befestigungsruine aus dem zweiten Weltkrieg mit Artillerieposten, Bunkern, Kasernen und Gruben. Die interessantesten archäologischen Fundstätten sind hingegen nuraghischen Ursprungs: Lu Brandali und Sa Testa.
San Teodoro
La Cinta, ein schmaler, langer goldgelber Sandstrand umspült von tiefblauem, kristallklarem Meer, Cala Brandinchi, ein weißer Küstenstreifen und Wasser wie es sonst nur in Tropenparadiesen zu finden ist, der nicht umsonst auf Tahiti umgetauft wurde, Lu Impostu, seine natürliche Fortsetzung, die wunderschöne Marina di Puntaldìa mit ihrem modernen Touristenhafen und das karibische Szenarium von S’Isuledda. Das sind die typischen Strände von San Teodoro, ein berühmtes Touristenzentrum, das sich wegen seiner regen Sommermovida vor allem bei jungen Leuten besonderer Beliebtheit erfreut und auch andere renommierte Küstenperlen zu bieten hat: Auslassen darf man bei einem Besuch auf keinen Fall Cala Ginepro, eine nach mediterraner Macchia duftende Bucht, den Strand Coda Cavallo, der einen atemberaubenden Blick auf die prachtvolle Insel Tavolara bietet, und ihr Meeresschutzgebiet Cala Ghjlgolu. Hier besticht vor allem ein von Wind und Meer modellierter Felsen, dessen Form an eine Schildkröte erinnert und der ein vor allem bei Kindern besonders beliebtestes Naturschauspiel ist. Weniger berühmt, aber ebenso schön sind: Baia Salinedda, Cala d’Ambra, Cala Suaraccia, Li Corri di Li Becchi, Li Marini und Seghefusti. Abgerundet wird dieses spektakuläre Szenarium von den hinter den Stränden gelegenen Lagune San Teodoro, wo sich in der Migrationszeit gerne die rosa Flamingos niederlassen und der Stelzenläufer beheimatet ist. Der ideale Ort für Spaziergänge und Birdwatching.
Die Ortschaft ist in der Gallura unter dem Namen Santu Diàdoru bekannt und hat etwas weniger als 5.000 Einwohner im Winter, wird aber in den Sommermonaten von zehntausenden Touristen belebt. Der Ort entstand im 17.Jh. im unmittelbaren Hinterland an den Osthängen des Bergmassivs Nieddu, als Schäfer und Fischer hier dieses herrliche Stück Land besiedelten, wo es jedoch schon seit urgeschichtlicher Zeit Niederlassungen gab. Eindeutiger Beweis dafür ist die Nuraghe des Dorfes Naracheddu. Auch in römischer Zeit gab es hier bewohntes Gebiet: entsprechende archäologische Funde sind im Meeresmuseum dokumentiert.
Pflichttermine sind das dem heiligen Schutzpatron Theodor gewidmete Fest, dessen Kirche Mitte des 20.Jh. rekonstruiert wurde, und das Fest des Hl. Andreas, das im Ortsteil Montipitrosu begangen wird. Besonders beeindruckend sind die Fuochi di Sant’Antonio Abate, das so genannte Fest Lu Fuculoni, bei dem sich die Bewohner zu Ehren des Heiligen um Lagerfeuer sammeln. San Teodoro ist aber auch ein Ort der Gaumenfreuden: Im Mai ist Aglióla die beste Gelegenheit, um typische Gerichte zu kosten. Die örtliche Küche wird Sie vor allem mit ihrer „Zuppa gallurese“ für sich einnehmen, die mit Brot, Käse und Rindssuppe zubereitet wird. Bei den Süßspeisen sollten Sie sich von dem typischen kleinen Honiggebäck Cucciuléddi milàti, den kleinen Krapfen Frisjióli léti und Niuléddha verführen lassen, einem Keks mit Mandeln und geriebener Orange. Besonders gut passt dazu ein Glas Vermentino di Gallura.
Stintino
Vom äußersten nord-westlichen Zipfel Sardiniens aus erstreckt sich Stintino in Richtung Asinara Nationalpark. Unmittelbar an der Nahtstelle entfaltet der Ort seine Meisterwerk, La Pelosa: kristallklares, Dutzende Meter weit seichtes Wasser, strahlend weißer, feinster Sand, strahlendes, ruhiges Meer in sämtlichen Blautönen. Neben der großen Schwester liegt der kleinere Pelosetta Strand, dessen Abschluss eine Insel mit einem hoch empor ragenden Aragonenturm (1578) bildet, der zugleich auch das Wahrzeichen der Pelosa darstellt. Von einer ‘Terrasse’ über dem ‘tropischen’ Strand eröffnet sich in 200 Metern Höhe ein einmaliges Panorama auf die Insel Piana und den unberührten, wilden Asinara Nationalpark: Stintino ist die nächstgelegene Bootsanlegestelle.
Die Stintino Gegend ist ein Landstreifen zwischen zwei Meeren. Im Westen das suggestive ‘äußere Meer’, mit hoher, zerklüfteter Küste sowie kleinen Sand- und Kiesbuchten: sie erstreckt sich vom unberührten Capo Falcone, an dem der höchste spanische Turm der Nurra steht und über dem Wander- und Königsfalken kreisen, über die Valle della Luna und Coscia di donna bis zur Cala del Vapore. Im Osten, innerhalb des Golfs, das ‘innere Meer: flache, geschützt liegende Küste, die sich vom Pelosa Strand über Ancora und die Klippen von Punta Negra bis hin zu den runden, weißen Kieseln von Le Saline und Ezzi Mannu erstreckt. Inmitten einer Naturoase mit Seen (Cesaraccio, Pilo), wo der rote Fischreiher, der Silberreiher sowie der Eisvogel beheimatet sind.
Ursprünglich war ein Fischerdorf, ähnlich wie Cala d’Oliva an der Asinara, das 1885 von den 45 ligurischen Familien gegründet wurde, als das Königreich Italien auf der Insel Lazarett und Strafkolonie ansiedelte und die Einwohner „umgesiedelt“ wurden. Das 1988 zur Gemeinde ernannte Dorf liegt an einer Landzunge zwischen zwei Buchten - isthintìni bedeutet ‘intestini’ (Eingeweide) - dem alten und dem neuen Hafen. Hier liegen unzählige Holzboote, sogenannte gozzi mit lateinischem Segel, deren ‘Hauptstadt’ Stintino ist. Seit 1983 wird hier eine berühmte Regatta ausgetragen. Die Geschichte des Ortes ist eng verknüpft mit der Fischerei und der Verarbeitung von Thunfisch: lebendig wird diese Geschichte im Museo delle Tonnare in der Thunfischfangstation ‘Saline’, die bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb war. Was früher die wirtschaftliche Lebensgrundlage des Ortes bildete, erzählt seit 2016 den modus vivendi von Stintino bei einem Rundgang durch Kammern (die auch die Thunfischnetze bilden), in denen es Geräte und Bilder im Original zu entdecken gibt. Nach dem Thunfischfang jetzt der Tourismus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Ort beliebtes Ziel illustrer Familien aus Sassari wie Berlinguer und Segni. In den Sechziger Jahren stellte sich dann ein regelrechter Boom ein, in Zuge dessen an der Küste unzählige Touristenunterkünfte und Hotels entstanden. Zählt der Ort im Winter 1600 Einwohner, wird er im Sommer von Zehntausenden Touristen bevölkert. Fisch bildet die Basis der kulinarischen Tradition: Tintenfisch in Knoblauch und alla stintinese, Langustensuppe, Bottarga di Tonno (Thunfischrogen), Meeresfrüchte und fangfrischer Fisch werden überall in den Restaurants der kleinen Gassen des Orts zubereitet.