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Sa Chida Santa: Authentizität, Passion und Mysterium

Jahrhundertealte, von spanischen Traditionen geprägte Feierlichkeiten mittelalterlichen Ursprungs verschmelzen mit archaischen campidanischen Bräuchen, die bis weit in die heidnische Nuraghenzeit zurückreichen. Die Karwoche ist reich an religiösen Bräuchen, bei denen die Christuspassion im Mittelpunkt steht: Von der Küste bis zu den Orten im Hinterland der Insel werden Sie den urtümlichen Charakter Sardiniens kennenlernen. Die Setmana santa (Karwoche) in Alghero ruft die katalanischen Ursprünge dieser Stadt in Erinnerung. Den Auftakt Freitag vor Palmsonntag gibt die Processione dell’Addolorata und wird am Ostersonntag mit dem Encontre (Begegnung der Statuen der Madonna und des Auferstandenen Jesus) abgeschlossen. Besonders beeindruckend ist die Kreuzabnahme Disclavament: Der Leichnam Christi wird in einer Prozession im Sarg begleitet. Bei Abenddämmerung werden in der ganzen Stadt Fackeln und mit roten Tüchern bedeckte Laternen aufgestellt.

Frühling in den Dörfern

Die Explosion der Frühlingsfarben auf der Insel reimt sich auf eine ihrer typischen „Ansichtskarten“, den bunten Häusern von Bosa. Bei einem Spaziergang entlang des Temo kann man sie bewundern, wie sie sich im Wasser des Flusses widerspiegeln und den Hügel erklimmen, der von der Festung Malaspina beherrscht wird, während man über den Ponte Vecchio zum Südufer gelangt, um die alten Gerbereien zu erkunden. Hier erwartet Sie schon ein Gläschen Malvasia, aber auch bezaubernder Korallenschmuck, Affodillkörbe und edle Gewebe. Bosa hat viel an Geschichte und Handwerkskunst, Industriearchäologie und so manche Delikatesse zu bieten. Sehenswert sind auch die Kirchen: der „Dom“ Immacolata Concezione, die Kirche Nostra Signora de sos Regnos Altos im Mauerring der Burg und San Pietro Extramuros, der Kern des alten Bosa Vetus. Ebenso aber auch seine Naturschätze: der Naturpark von Capo Marrargiu, das Naturreservat von Badde Aggiosu und an der Küste Bosa Marina, S’Abba Druche und Compoltitu.

Cavalcata Sarda, das Fest der vielen Schätze

Die Tenorsänger im Gleichklang mit dem Hufschlag der Pferde. Reiter und Reiterinnen huldigen den Zuschauern und anwesenden Würdenträgern mit Brot, Süßwaren und Frühobst. Hufe im Trab messen sich bei den verwegenen Pariglie: Vorbei rasen die Reiter von Sedilo und die Sartiglieri von Oristano. Die Mamuthones von Mamoiada und die Boes und Merdules von Ottana ziehen mit ihren grotesken, geheimnisvollen Masken Blicke und Fotokameras auf sich. Die Launeddas aus Sarrabus bilden den Rahmen des Umzugs und abendlichen Ausklangs der Feierlichkeiten. Klänge und Farben, Musik und Tanz, Schmuck und Tracht, das ist die Quintessenz der Cavalcata Sarda von Sassari, bei der Jahr jährlich am vorletzten Sonntag im Mai alle Gemeinden der Insel ihre ganz besonderen Charakterzüge und Eigenheiten zur Schau stellen. Ein unvergessliches Spektakel voller Pracht und Prunk, ein großes Frühlingsfest und die größte profane Veranstaltung Sardiniens.

Nostra Signora del Regno

Sie erhebt sich mit dunkler Pracht am Eingang von Ardara, einem, an den Hängen des Montesanto emporragenden Dorf des Logudoro. Die Basilika Nostra Signora del Regno thront neben den Ruinen eines Königspalastes jener Zeit, der einst Sitz der Richter von Torres war, die am Altar der Kirche ihren Eid ablegten und dort begraben wurden. Von einer hohen Anhöhe aus überblickt sie die darunter liegende Ebene: eine abgeschiedene, dominierende Lage, die den Reiz des Gebäudes aus schwarzen, „eisenartigen“ Trachytquadern noch betont. Ursprünglich war sie nur eine Kapelle und wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts von Richter Comita (oder vielleicht dessen Schwester) vergrößert. Die Arbeiten wurden 1107 von Meistern der Pisaner Schule abgeschlossen, wie der Weiheinschrift auf dem Altar zu entnehmen ist. Es entstand ein außergewöhnliches Bauwerk, das zu den bedeutendsten romanischen Bauten Sardiniens zählt und sich durch seine Aussagekraft und Erhabenheit unterscheidet. Der Kontrast zwischen dem Schwarz des Basaltsteins und dem Gold des auf dem Altar befindlichen Altarbildes aus dem 16. Jahrhundert ist besonders beeindruckend.

An der Fassade, die durch Lisenen in fünf Spiegel unterteilt ist, befindet sich ein Rundbogenportal. An der Nordseite lehnt der Glockenturm. Von den drei Schiffen, die durch Pfeiler hervorgehoben werden, sind die beiden Seitenschiffe kreuzgewölbt und das mittlere weist eine Holzabdeckung auf. In der Apsis befindet sich das Hauptretabel: Es erzählt die Heilsgeschichte anhand von Bildern von Propheten, Patriarchen, Heiligen und der Heiligen Jungfrau. Die Predella des Werks trägt den Namen des Autors und die Jahreszahl (1515). Im Inneren sind außerdem ein Freskenzyklus aus dem 17. Jahrhundert mit den zwölf Aposteln und den vier Kirchenvätern sowie das Nebenretabel zu sehen, eine hölzerne Kanzel mit der Passion Christi. Ein weiteres wertvolles Werk vom Anfang des 12. Jahrhunderts ist das Prozessionsbanner: auf der einen Seite ist die Madonna mit Kind dargestellt und auf der anderen der Schleier der Veronika mit dem Antlitz Christi. Es steht im Mittelpunkt des Patronsfestes von Ardara, das zahlreiche Gläubige anlockt. Die Feierlichkeiten gipfeln in der Prozession am 9. Mai, die vom Chor der Sos Gosos, Lobgesängen zu Ehren der Madonna, begleitet wird. Es folgen Gesang, Tanz und Folkloredarbietungen.

In Zusammenhang von besonders beeindruckenden Kultstätten kann man in der Nähe auch Nostra Signora di Castro (12. Jahrhundert) sowie die Basilika Sant’Antioco di Bisarcio, eine der bedeutendsten romanischen Kirchen Sardiniens, besichtigen. In der Umgebung sollte man sich die Burg Monte Acuto, die Grotte San Michele, aus der die Ozieri-Kultur (3200-2800 v. Chr.) hervorging, die Nuraghe Burghidu und die römische Brücke über den Rio Mannu nicht entgehen lassen.

Die Jazz&Blues-Seele Sardiniens

Von der Zeit geformte Granitbäche, zwischen Mauern aus weißem Kalkstein oder rotem Porphyr eingemeißelte Säle, Plätze in malerischen Dörfern, archäologische Stätten und sogar Meereshöhlen. Von Juni bis Oktober verwandeln sich die natürlichen Sehenswürdigkeiten und Landschaften in Bühnen und werden durch die Darbietungen berühmter internationaler Künstler lebendig. Charaktere und Klänge harmonieren mit der Umgebung und gehen eine Symbiose mit dem Inselleben ein. Seit fast vier Jahrzehnten wird Sardinien immer mehr zu einem bevorzugten Land des Jazz, vor allem dank eines Künstlers, der seiner Heimat eine neue musikalische Seele gegeben hat. Paolo Fresu wurde in dem kleinen Ort Berchidda geboren, und mit ihm ist Time in Jazz, das nun schon zum 38. Mal stattfindet, entstanden und gewachsen. Zu den Veranstaltungen, die man nicht verpassen sollte, gehört am Samstag, den 9. August im L'Agnata die sardische „Zuflucht“ von Fabrizio de Andrè, eine Hommage an den unvergesslichen genuesischen Singer-Songwriter, mit Paola Turci in der Hauptrolle.

Sardinien und das Kino. Natursäle unter dem Sternenhimmel

Vier Festivals auf den kleineren Inseln Sardiniens, den Inseln der Insel. Tavolara, ein Kalkberg, der aus dem Meer ragt, wird Mitte Juli zum riesigen Sternengewölbe-Saal des Filmfestivals Notte in Italia. Diese reizvolle 1991 ins Leben gerufene Veranstaltung ist mittlerweile ein „Klassiker“ des nationalen Filmpanoramas, bei dem sich alles um Regie und Kreativität des italienischen Kinos dreht. Publikum, Künstler und Fachleute treffen und lernen einander bereits auf den Schiffen kennen, die die Insel von Porto San Paolo aus, bei San Teodoro und etwas südlich von Olbia, erreichen, den drei in die 28. Ausgabe des Festivals eingebundenen Gemeinden. In mehr als 25 Jahren haben die Sterne des italienischen Kinos den einzigen Roten Teppich betreten, der vom bezaubernden Meer des Meeresschutzgebietes Tavolara-Capo Coda Cavallo umspült wird. Una notte in Italia 2018 wird zur Wanderveranstaltung: Sie läuft Dienstag, den 17. Juli in der Naturoase der Lagune von San Teodoro an, verlegt den Schauplatz Donnerstag, 19. Juli nach Porto San Paolo, und ab Freitag, den 20. Juli auf die traumhafte Insel Tavolara.

Bühnenbilder einer filmreifen Insel

Von einsamen Stränden zu Kaps, die sich ins Meer stürzen, vom wilden Supramonte zu den verlassenen Bergarbeiterdörfern des Sulcis, von Jahrhunderte alten Wäldern zu Orten, in denen die Zeit stehen geblieben ist: Seit jeher inspiriert Sardinien Autoren und Regisseure auf der Suche nach Landschaften. Zu den jüngsten Erfolgen zählen ein paar Fernsehserien, ein Genre, das heute sehr im Trend liegt: „L'isola di Pietro“ (Die Insel von Pietro) mit Gianni Morandi, die auf der Insel San Pietro und ihrem Dorf Carloforte spielt, und „Catch-22“ mit George Clooney in der Hauptrolle, dessen Hauptschauplatz das Gebiet um Olbia ist. Die Anfänge waren noch „schwarz/weiß“, mit zwischen den beiden Weltkriegen gedrehten Filmen. Der erste Erfolgsfilm war „Verboten“ (1954) von Mario Monicelli, nach dem Roman „Die Mutter“ von Grazia Deledda, gedreht zwischen Codrongianos, Ittiri und Tissi. In den gleichen Jahren hat die Szene des Opfers von Isaak, Teil von „Die Bibel“ (1966) von John Huston als Hintergrund den Berg Monte Corrasi von Oliena. Eine ganze Strömung war Ausdruck der rauesten Barbagia: von „Die Banditen von Orgosolo“ (1958) zu „Padre Padrone - Mein Vater, mein Herr“ (1977) der Gebrüder Taviani. Das Thema wurde erneut aufgegriffen in „Disamistade“ (1988) von Gianfranco Cabiddu, der zwischen Nuoro und Ghilarza spielt.

Die Abgang der Kerzen: Feierlichkeit und Schauspiel

Eine von Leidenschaft und Frömmigkeit durchwobene Atmosphäre. Feierliches Szenario, gleichzeitig mitreßend, farbenfroh und berauschend. In Sassari ist das Ereignis überhaupt, die Festha Manna. Es ist die Zeit für authentische und identitäre Werte, des Ausdrucks der Gemeinschaft und der Tradition. Es ist der Zeitpunkt der Faradda di li Candareri, der Discesa dei Candelieri, eine tanzende Prozession von großen Holzsäulen, Votiv- und Symbol-Kerzen, die die Straßen der Altstadt durchläuft, von Piazza Castello, längs des Corso Vittorio Emanuele, Bis zur Kirche Chiesa di Santa Maria di Betlem. Seit 2013 wurde sie in das Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen. Mitten im Sommer, können Sie Ihre Entspannung an den fabelhaften Stränden des Nordwestens der Insel mit einem ‚alternativen‘ kulturellen Moment verbinden, auf der Entdeckung des Reize der sardischen Traditionen.

Auf der Wanderschaft, auf der Entdeckung von tausendjährigen Geschichten

Mit einem rhythmischen und besonnenen Gang wandernd, werden Sie dein einzigartiges und mythisches Land besser schätzen, erfreuen Sie sich an Landschaften und verzauberten Flecken, vertiefen Sie die Kenntnis von Personen und Gemeinschaften, die dieses bewohnen und von deren authentischen Traditionen. Wanderwege, spirituelle Routen und Pilgerziele Sardiniens bieten das, was derjenige wünscht, der einen „langsamen Tourismus“ sucht, in Kontakt mit der Natur, Kultur und wahren Identität des Orts, den er besichtigt, der eine Bereicherung des Geistes und des Wissens wünscht. Die Wege der Insel sind ideal für einen Touristen, der eine intime, echte Erfahrung leben möchte, in einem einzigartigen landschaftlichen und kulturellen Umfeld und in Gegenden, in denen die Gastfreundschaft als heilig angesehen wird. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, zu Pferd oder mit dem Trenino Verde (Grünen Zug) zu besuchen.

Monserrato-Park

Einst der wichtigste Adelssitz der Stadt und heute eine sechs Hektar große Grünfläche von historischem und natürlichem Wert, in dem sich ein eleganter Monumentalgarten befindet. Bei einem Spaziergang durch den Monserrato-Park, der sich entlang einer Talsenke am südwestlichen Stadtrand von Sassari erstreckt und 2007 nach langwierigen Restaurierungsarbeiten in neuem Glanz erstrahlte, taucht man in die Vergangenheit ein: Seine Alleen rufen dessen bedeutungsvollsten Momente, von seiner Entstehung im 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, in Erinnerung. In dreieinhalb Jahrhunderten hat sich der Park von einem Bauernhof zu einem edlen Park mit einer unendlichen Vielfalt an Pflanzen und Bauwerken entwickelt, die seine baumgesäumten Wege zieren. Man spaziert an der Allee von Linden, Steineichen, Johannisbrotbäumen, Zypressen und Kiefern entlang. In der Mitte befinden sich sechs Anbauinseln mit Orangenbäumen. Die unregelmäßige Form und die Vielfalt der Vegetation schaffen Abschlüsse und unerwartete „Perspektiven" der Stadt. Palmen und Korallenbäume, Oliven- und wilde Olivenbäume, Zitrus- und Granatapfelbäume, Buchsbäume, Rosskastanien, Magnolien, Weiden, Mastixsträucher und mediterrane Essenzen gehen ineinander über. Zur Verschönerung des Parks tragen auch die Gebäude bei, die von den Adelsfamilien, die nacheinander in dessen Besitz waren, errichtet wurden. Zuerst die Navarro, Kaufleute aus Valencia, dann die Deliperi, darunter Giacomo, der erste Bürgermeister der Hauptstadt nach der Vereinigung von Piemont und Sardinien.

Ab 1866 folgte der Abgeordnete Giovanni Antonio Sanna, ein Mann von Kultur und ein Freund von Mazzini und Garibaldi: ihm verdanken wir die Vergrößerung des „Herrenhauses“ und die Ergänzung durch weitere Bauwerke. Nach ihm kam Baron Giordano Apostoli, der die neugotischen Anregungen der Romantik aufgriff und den Park mit Artefakten wie dem „Jagdturm “ und dem „Belvedere-Becken“ bereicherte. Das war die Blütezeit. Ab 1921 war Nicolò Marquis di Suni (in der Planargia) der letzte Besitzer.

Über eine von Olivenhainen beschattete Straße gelangt man zum „Grünen Becken“ und von hier aus zur Terrasse des „Kleinen Wassertempels“, der fast zehn Meter lang, sechseinhalb Meter hoch und im klassizistische Stil gebaut ist. Er taucht fast unerwartet auf, mutet ob der klaren Linien streng und ob des Spiels mit dem Volumen lauschig an. Die Fassade prägt ein Portikus mit vier Kalksteinsäulen, die Abdeckungen sind Tonnengewölbe. Der Tempel beherrscht ein Tal, in dessen Mitte sich das „Nymphäum“ befindet, ein ellipsenförmiges Becken in klassizistischem Stil, das fast neun Meter lang und vier Meter breit ist. Der Spaziergang geht weiter durch die „Lindenallee“, die zum „Haus" führt: Von hier aus hat man einen Blick auf den Aussichtspunkt, der die „Zypressenallee“ überragt. Nicht zu übersehen sind die Ende des 19. Jahrhunderts hinzugefügten klassizistischen Bauwerke, allen voran das über dreißig Meter lange und zehn Meter breite „Froschbecken". Durch seine Neigung und flexible Anpassung an den Hang fügt es sich harmonisch in die Natur des Geländes ein. In der Mitte der Mauer sprudelt das Wasser aus einem gewölbten Durchgang heraus. Eine kurze Treppe führt zum monumentalen, 14 m hohen „Jagdturm“ mit welfischen Zinnen. Eine schmale Treppe verbindet die Stockwerke bis zur Terrasse, von der aus der Blick bis zum Meer reicht. Die Fassadenform ist streng, aber der Komplex konnte seine weichen Linien bewahren. Das „Jagdbecken“ bildet den Flügel des Wassertempels und betont dessen sanft abfallenden Verlauf. Turm und Becken fügen sich harmonisch in das Ensemble aus Bäumen, Wiesen und Wegen ein, die zum Tal hin abfallen. Vom Park aus macht man sich auf den Weg, um eine alte Königsstadt zu erkunden: Der Rosello-Brunnen, die Piazza d’Italia und die Kathedrale San Nicola di Bari sind Symbole für die Geschichte und Kunst von Sassari.