Santu Pedru ist das Viertel, in dem einst die Viehzüchter lebten, und bildet zusammen mit dem Viertel Seuna, den alten Stadtteil von Nuoro. Hier, in einem typischen Haus der wohlhabenden Barbagia-Klasse, wurde Grazia Deledda 1871 geboren und lebte bis zu ihrer Hochzeit im Jahr 1900. Im darauffolgenden Jahr zog die größte sardische Schriftstellerin nach Rom und kehrte nur noch sporadisch in ihre Heimatstadt zurück, so dass das Haus verkauft wurde. Die Gemeinde Nuoro kaufte es 1968 zurück und übergab es dem Istituto superiore regionale etnografico (ISRE - Regionales ethnographisches Institut), das dort dank der Mitarbeit der Erben der Künstlerin ein Museum einrichtete, das 1983 eröffnet wurde. In den zehn Sälen, die über drei Stockwerke des Hauses verteilt sind, kann man die unauflösliche Verbindung zwischen Deledda und ihrem Herkunftsort entdecken und eine Zeitreise durch Zeugnisse der Kultur und Gesellschaft von Nuoro um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert machen.