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Wandern auf den Silberstraßen

Die Silberadern geben nichts mehr her, der Bergbau kommt zum Stillstand, es wird still in den Bergwerken Sardiniens. Das Wegenetz, das sich durch Tunnel, Waschanlagen, Werkstätten und Arbeitersiedlungen schlängelt, ist heute von der surrealen Atmosphäre verlassener Orte umgeben. Damals trabten hier Esel und wurden sie von mit Erzen beladenen Wagen befahren, heute sind es Rad- und Wanderwege, die auf den verlassenen Silberrouten verlaufen.

Bei Tisch ist Tradition zukunftsweisend

Am Anfang steht die Neugier: Man beobachtet, man hört Müttern und Großmüttern zu, die sorgfältig Zutaten auswählen, ihr Können zur Schau stellen, fast rituelle Gesten vollbringen und mit Geduld und wenigen Worten die einzelnen Schritte erklären. Ihr folgen Leidenschaft, Hartnäckigkeit und die Lust am Experimentieren, indem man das Gelernte nachmacht und das richtige Maß an Erfindungsreichtum hinzufügt. Die Tradition der sardischen Küche mit ihren lokalen Eigenheiten, die einzigartige Empfindungen und Aromen bescheren, wird im dritten Jahrtausend von der jungen Generation mutiger und talentierter Köche neu interpretiert.

Wandmalereien, Kunstausstellungen unter freiem Himmel

Es war eine Gruppe großer Künstler, die in einer historischen Zeit des sozialen und kulturellen Umbruchs den kreativen „Funken“ zündete. Die Geschichte der Wandmalereien auf Sardinien hatte in einer kleinen, regen Stadt des ländlichen Raums des Campidano ihren Ursprung und mit der Zeit folgten andere von der Barbagia bis zur Planargia, und auch weiter im Norden. Kurzum die Insel wurde zum Mittelpunkt der Wandmalerei. Teilweise, um verfallene malerische Winkel, Rohziegelmauern und halb verlassene Gassen wiederzubeleben, vor allem aber um dem Wunsch nachzukommen, den Ruf des Protests und des Leids, der die gesamte Gemeinschaft betraf, lauter werden zu lassen. Jahre später entzündete sich eine freie, spontane neue „Flamme“. Diesmal sind es einheimische und nicht einheimische, junge, aber bereits international anerkannte Künstler, die das Stadtgefüge verändern und wiederbeleben. Von den Wandmalereien zur Street Art, vom Protest zum Experiment steht Sardinien immer im Mittelpunkt des Geschehens, wie eine riesige Farbpalette.

Pedra Mendalza

Sie entstand durch ein besonderes geologisches Phänomen und liegt auf einer Hochebene zwischen Nuraghen und Vulkanreliefs und steht im Mittelpunkt zahlreicher Legenden rund um die Janas, Feenwesen der sardischen Mythologie. Sa Pedra Mendalza, wörtlich „der Stein, der reinigt oder wiederherstellt“, ist ein etwa hundert Meter hoher Basaltblock unweit des Dorfes Giave, der in der beeindruckenden, von den Vulkankratern des Meilogu geprägten Landschaft emporragt. In der geologischen Fachsprache wird er als Neck bezeichnet, der durch einen vermutlich vor zwei Millionen Jahren durch die Verstopfung und das Erlöschen eines Vulkans eingeleiteten Prozess entstanden ist. Im Laufe der Zeit erodierten Wasser und Wind geduldig den Kegel, während die „Kappe“ aus Magma im Inneren erstarrte und die heutige Form bewahrte.

Es wird angenommen, dass der „Stein“ seit der Antike als heilig galt, wie verschiedene Kirchen in der Umgebung bezeugen. Hier haben die sich um diesen rankenden Legenden ihren Ursprung, die alle eines gemeinsam haben: Diese ehemaligen Vulkane sollen von Janas bewohnt sein, Feen, die in den natürlichen Höhlen und Schluchten Sardiniens leben. Die nordöstliche Seite, die glatter ist als die anderen, weist am Ansatz eine Art „Fleck“ auf, wo sich ein geheimer Eingang auftun soll. Von hier aus zweigt auch der su camminu de sas fadas (der Feenweg) ab, eigentlich ein Basaltstreifen, der durch einen Magmastrom aus dem Vulkan entstanden ist, der die Risse des Kalksteinbodens gefüllt hat. Über diesen Weg zogen nachts zauberhafte Feen durch die umliegenden Dörfer auf der Suche nach dem „reinigenden Feuer“, einem Element, auf das die Bezeichnung Mendalza vielleicht zurückgeht. In dem Felsen sollen sich außerdem drei Geldschränke, eine mit Gold, eine mit Silber und eine mit den tödlichen Muscas Magheddas (oder Maceddas) befunden haben, ungeheuerlichen Fliegen, die die Macht hatten, ganze Dörfer zu verwüsten.

In der Nähe des Basaltblocks kann man einen weiteren Vulkankrater sehen, der sich über eine Fläche von etwa zwei Hektar erstreckt, und vorsichtig zur Basis eines anderen Vulkankraters gelangen. Seit 1994 sind die Meilogu -Krater als Naturdenkmal geschützt. Der charakteristischste der fünf zu diesem Komplex gehörenden Vulkane erhebt sich etwa einen Kilometer nördlich von Pedra Mendalza: Die Rede ist vom Berg Annaru-Poddighe. Er ist beinahe 500 Meter hoch und hat einen fast unversehrten Krater. In den kalten Monaten kann man dort einen Teich sehen, während man im Frühjahr und Sommer in dessen Inneres absteigen und dieses erkunden kann. Das Gebiet um Giave beeindruckt nicht nur mit seiner Geologie, sondern auch weil es das Valle dei Nuraghi überragt, eines der Gebiete mit der höchsten Dichte an nuragischen Festungen. Dazu gehört die besondere Nuraghe Oes mit ihren zwei Türmen, einem dreistöckigen Bergfried und einem Nebenturm mit einer einzigen Kammer. Daneben befindet sich eine heilige Stätte mit einem Megarontempel, einem Gigantengrab und einem - vermutlich - megalithischen Kreis.

Handgemacht wie einst

Jede sieht ihr eigenes Zubereitungsritual, gewissenhafte, verschlüsselte Gesten vor, die sich nie ändern und von Mutter zu Tochter überliefert werden. Traditionelle, getrocknete und frische Nudeln sind das Bindeglied zwischen Alltag und Festlichkeiten, dürfen in erinnerungswürdigen Augenblicken nicht fehlen und stehen auf dem täglichen Speiseplan, zu Hause, im Restaurant und auf dem Bauernhof im Mittelpunkt. Ihr Ursprung geht weit zurück: Sogar in den Nuraghen wurden Weizensamen gefunden, und es ist kein Zufall, dass Sardinien zur „Kornkammer Roms“ wurde. Die Tradition wird (im wahrsten Sinne des Wortes) bis heute gepflegt und schafft eine unvergleichliche, feierliche Mischung aus Kunst, Geselligkeit und Geschmack.

Nivola & Sciola, Skulpturen von Mutter Erde

Aus ihren Werken spricht stille Poetik der Steine Sardiniens, jene prähistorischen Steine der Nuraghen, der Domus de Janas, der Gigantengräber, der heiligen Quellen und der antiken Felsen, der Zeugen zeitloser geologischer Ären und gewaltiger Naturkatastrophen. Costantino Nivola und Pinuccio Sciola genügten nur wenige Zeichen, um die Seele ihres Landes sowie die in ihren Tiefen verborgene kosmische und materielle Energie zu erfassen. Sie bringen sie in ihren Skulpturen mit außergewöhnlicher Sensibilität und Fähigkeit zur Synthese kubistischer, surrealistischer und primitiver Kunst zum Vorschein.

Vor Anker in den Meeren Sardiniens

Zu den geheimsten und entlegensten Küstenabschnitten segeln, versteckte Buchten in den zu erforschenden Golfen, zauberhafte Felsen und Klippen coast to coast entdecken, karge Inselgruppen mit einer Unterwasserwelt ausfindig machen, die man beim Schnorcheln erkunden kann, Sanddünen und karibische Strände, zu denen man schwimmend oder mit einem Kanu gelangt. Segeltage vergehen vorbei an Garten Eden und denkwürdigen Kulissen für unvergessliche Sonnenuntergänge. Das ist eine grüne und sensorielle, berauschende und fantastische Art, das Meer von Sardinien zu erleben, das von Seglern als ein wunderschönes Paradies auserkoren wurde, wo Langeweile ein Fremdwort ist.

Launeddas & andere, klangvolles Sardinien

Einst gab es keinen wichtigen Moment im Leben oder eine Phase im Zyklus der Jahreszeiten, die nicht von Musik begleitet und zelebriert wurde. Eine tiefe Verbundenheit mit den sakralen und profanen Aspekten des täglichen Lebens, die - auch wenn sie sich verändert hat - auch heute noch zu besonderen Anlässen besteht, wenn Musikinstrumente, Symbole der Tradition jeder Gemeinschaft, erklingen. Die Anlässe sind Patronsfeste, typische Veranstaltungen und große Dorffeste, vom Fest des Hl. Ephysius in Cagliari bis zur Cavalcata Sarda in Sassari, über das Fest des Erlösers in Nuoro, sowie die Karwochenbräuche in vielen sardischen Städten.

Geschützte Oasen eingebettet zwischen Land und Meer

Mit Wanderschuhen oder auf dem Fahrrad, und immer mit einem Fernglas und Smartphone in greifbarer Nähe. Und dann natürlich viel Wissbegierde, um die Natur zu erkunden. Das ist es, was man braucht, um in eine „Wasserwelt“ einzutauchen, die dem Meer ganz nahe und doch weit entfernt ist, was die Besonderheiten und die Art und Weise anbelangt, sie zu erleben: Die Rede ist von den Feucht- und Sumpfgebieten Sardiniens, Ökosystemen, die von Exemplaren einer oftmals seltenen Flora und Fauna bewohnt sind und in denen ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Mensch und Umwelt herrscht. Ideale Ziele für entspannende Spaziergänge, vor allem mit den warmen Farben der Morgen- oder Abenddämmerung. Manchmal trennt das Meer nur ein Sandstreifen vom Weiher, wie in Villasimius, im Meeresschutzgebiet von Capo Carbonara: Hinter dem schneeweißen Strand von Porto Giunco liegt der Weiher von Notteri, dessen blaues Wasser das Rosa seiner berühmtesten Bewohner, den Flamingos, widerspiegelt.

Streifzug entlang der Küste mit dem Motorrad

Über Klippen und Steilküsten hoch über dem Meer führt diese ideale Motorradroute, vorbei an landschaftlich reizvollen, malerischen Nuraghen und kleinen, verborgenen Buchten. Besonders bei Alleinreisenden Zweiradfahrern ist Sardinien eines der beliebtesten Reiseziele überhaupt, nicht zuletzt wegen der zahlreichen faszinierenden Küstenstraßen und Routen durchs malerische Hügelland, die selbst besonders kühne Biker in ihren Bann ziehen. Der Küstenabschnitt zwischen Bosa und Alghero steht auf der Beliebtheitsskala ganz oben.