Von kunstgeschichtlichem Interesse ist die Kirche San Michele Arcangelo, die von der Bruderschaft des Heiligen Geistes (Confraternita dello Spirito Santo) gegen Ende des 16. und beginnenden 17. Jh. erbaut wurde. Die Kirche war zunächst einschiffig mit Dachbinder und einem Presbyterium mit viereckigem Grundriss. Im Jahre 1638 beauftragte die Bruderschaft die „picapedrers” (dies waren anerkannte und in sardischen Urkunden erwähnte Baumeister und Steinmetze) Cristolu Pisano aus Narbolia und Agosti Marras aus Bosa mit dem Anbau eines Seitenschiffs. später erfolgte dann auf symmetrische Weise der Anbau eines zweiten Schiffes. Die Fassade der Kirche besteht aus großen Sandsteinziegeln und einem Radfenster. ihr Dach ist abfallend und bedeckt ein Portal aus grünem Trachyt, an dessen Seiten sich jeweils ein Eingang befindet, der in die Seitenschiffe führt. Im Zentrum des Ortes steht die Pfarrkirche Santa Sofia, die im Jahre 1604 unter dem Erzbistum von Antonio Canòpolo erbaut wurde. Er beauftragte den Genuesen Agostino Carèli sowie Francesco Escano aus Cagliari mit der Aufsicht und Leitung des Bau. Beide Baumeister sind in den Inschriften an der Seite des Hauptaltars erwähnt. Die Pfarrkirche wurde im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte ständig umgebaut, und im 19. Jahrhundert wurde ein Glockenturm angebaut, dessen kleine Kuppel 1952 restauriert wurde. Die Fassade, mit dem Profil eines „Carabiniere-Hutes” besitzt ein Radfenster aus rosafarbenem Trachyt, deren Öffnung sich über den drei Eingängen befindet. Der viereckige Glockenturm und die kleine Zwiebelkuppel sind in ihrer Bauweise dem Glockenturm des Domes in Oristano nachempfunden. Im Kirchengebäude sind wertvolle sakrale Gegenstände aufbewahrt, darunter Altäre und barocke Heiligenstatuen. Besonders sehenswert sind die Höhlengräber (domus de janas), die in der Umgebung des Ortes freigelegt wurden, wie zum Beispiel Serra is Aràus, Putzu Idu und Sa Rocca Tunda. Es handelt sich dabei um Grabstätten, die in den Felsen getrieben wurden und entweder aus einer oder mehreren „Zellen” bestehen. die Grabstätten in Serra is Aràus und in Putzu Idu besitzen jeweils einen Grabraum. zwei oder mehrere Räume sind dagegen in der Grotte von Sa Rocca Tunda zu sehen. Auch aus der Nuraghenzeit stammen zahlreiche Funde, wie die 30 Nuraghen bezeugen, darunter der bedeutendste Nuraghenbau S'Urachi, der sich am Ortsausgang von San Vero Milis befindet und eine komplexe Baustruktur besitzt. An der Küstenlinie von San Vero Milis befinden sich auch schöne Strände mit insgesamt vier Wachttürmen, die Ende des 16. Jahrhunderts zum Schutz vor den Überfällen der Sarazenen und Barbaren errichtet wurden. sie heißen Capo Mannu, delle Saline, Scala 'e Sali und Sa Mora. Der letztgenannte Turm ist auf einer geografischen Karte, der Descripcione de isla y reyno de Sardeña, aus dem 17. Jahrhundert eingezeichnet. Zu den landschaftlichen Besonderheiten von San Vero gehören neben den feine Sandstränden und geologisch interessanten Stätten wie Capo Mannu, auch Binnenseen, an denen viele verschiedene Vogelarten heimisch geworden sind, wie die rosafarbenen Flamingos. Auch die Feuchtgebiete von Sa 'e Proccus, (die als international bedeutendes Feuchtgebiet inzwischen Teil der Ramsar-Konvention sind), Salina Manna sowie Is Benas gehören dazu. Im Veranstaltungskalender von San Vero Milis sind viele lokale Feste verzeichnet. In der Karnevalszeit findet im Dorf ein Umzug mit einem typischen Wagen, dem sogenannten carru'e is puddas statt, der in Begleitung einer ausgelassenen Gruppe von Einwohnern auf der Suche nach Hühnern und anderem Kleinvieh durch die Straßen zieht. Am Karnevalssonntag findet dann ein Pferderennen statt, bei dem Kinder eine Art Galopprennen auf Pferden aus gebastelten Rohrstöcken austragen. Veranstaltungen mit Pferden sind im Ort allgemein sehr beliebt. Am ersten Sonntag der Fastenzeit findet ein Geschicklichkeitswettkampf statt, bei dem zwei Tauben aus einem gelöcherten Karton befreit werden müssen. Am darauffolgenden Sonntag wird ein Rennen, sa cursa de sa loriga, veranstaltet. die Reiter führen dabei Kunststücke vor und müssen versuchen, mit einer Holzpeitsche einen Eisenring, sa loriga, zu treffen. In San Vero Milis finden während der Karwoche auch mehrere religiöse Feiern statt. Im Dorf wird ein ausgezeichnetes Brot gebacken sowie köstlicher Vernaccia-Wein erzeugt.