Canyoning, die spektakulären Routen in Sardinien
Die Insel ist von Schluchten durchzogen: Erleben Sie Abenteuer und Spannung in diesen Naturwundern, die zu jeder Jahreszeit zugänglich sind
Canyoning in Sardinien ist ein einzigartiges Erlebnis, bei dem man die Schönheit der Landschaft der Insel von ganz besonderen Aussichtspunkten aus bewundern kann: die atemberaubenden Schluchten mit ihren vom Wind geformten Felsen, die als Wasserfälle und Naturbecken dienen.
Die Erkundung der sardischen Schluchten ist zu jeder Jahreszeit möglich, aber der Frühling und der Herbst eignen sich besonders gut für einen Ausflug. In der Zwischensaison herrschen angenehme Temperaturen und die Landschaften erstrahlen in leuchtenden Farben.
Machen Sie sich bereit, in eine der beeindruckendsten Gegenden der Welt einzutauchen und die einzigartige Schönheit der Schluchten Sardiniens zu erleben, darunter die spektakulärste Europas.
Die Schlucht Bacu Sa Figu befindet sich im Gebiet von Talana in der Ogliastra und kann als eine der wildesten Schluchten Sardiniens angesehen werden. Rüsten Sie sich mit Neoprenanzug, Helm, Seilen, Klettergurt und Schuhwerk aus, aber seien Sie sich bewusst, dass die gesamte Route 14 unumgängliche Abseilstellen und schwierige Passagen umfasst, für die Erfahrung und körperliche Vorbereitung unerlässlich sind. Die gute Nachricht für angehende Canyoning-Fans ist, dass es eine kürzere, weniger anspruchsvolle Route gibt, die nur den ersten oder zweiten Abschnitt des Baches durchquert.
Die üppige Vegetation mit Steineichen, Erdbeerbäumen und Wacholder begleitet Sie entlang des Flussbettes, in dem das Wasser vor allem zwischen Winter und Frühjahr ungestüm fließt und erhabene Granitfelsen formt.
Die Schlucht des Rio Pitrisconi geht auf den Namen des gleichnamigen Flusses zurück, der den Monte Nieddu durchquert. Wenn man La Cinta, den langen weißen Strand von San Teodoro hinter sich lässt, steht man vor diesem Granitmassiv, das sich im südlichsten Teil der Gallura erhebt. Die Schlucht ist aufgrund ihrer senkrechten Wände und des kristallklaren Wassers berühmt, das ihn durchfließt und eine atemberaubende Landschaft schafft, in der man hautnah mit der unberührten Natur dieses Ortes wandern kann.
Diese Canyoning-Route ist auch für Anfänger geeignet, denn hier gibt es natürliche, in den Fels gehauene Becken und Rutschen, die in das smaragdgrüne Wasser des Rio Pitrisconi stürzen. Wenn Sie schwindelfrei sind und gut schwimmen können, ist dies der richtige Ausflug, um sich zum ersten Mal dem Canyoning zu nähern und das Adrenalin und die Aufregung, die dieser Sport bietet, selbst zu erleben.
Schon der Name Sa Spendula verrät den Wassercharakter dieses bezaubernden Ortes: Er bedeutet wörtlich „Wasserfall“ und bezeichnet genau den symbolischen „Wasserfall“ von Villacidro, der von keinem Geringeren als Gabriele D'Annunzio in einem Sonett besungen wurde. Es handelt sich um einen dreifachen, 60 m hohen Wasserfall des Wildbachs Coxinas, der auf den Gipfeln von Santu Miali am Monte Linas entspringt und in den Südwesten Sardiniens fließt.
Tauchgänge, Rutschen und Abseilstellen erwarten Sie an diesem zauberhaften Ort, der direkt einem Märchen entsprungen scheint. Über einen kurzen Weg gelangen Sie direkt in die Schlucht, die in den Granit gehauen und von einem Oleanderdickicht umgeben ist. Dank des mittelschweren Schwierigkeitsgrades ist diese Tour für Anfänger und erfahrene Canyoning-Fans geeignet. Helm, Neoprenanzug und Seile erwarten Sie, um aus nächster Nähe das zu bewundern, was der Dichter „die prasselnden Gewässer der Spendula“ nannte.
Das Granitmassiv des Monte Linas hat auch die spektakuläre Schlucht des Rio Oridda in der Gegend von Villacidro geformt. Es ist eine alternative Route zum Wasserfall Piscina Irgas, die jedoch schönere Aussichten bietet und anstrengender ist. Mit seiner Höhe von über 40 m ist der Wasserfall auch ein beliebtes Ziel für zahlreiche Sonntagsausflügler. Obwohl die Route als mittelschwer eingestuft ist, sind einige besonders anspruchsvolle Felspassagen nicht zu unterschätzen: Achten Sie auf die Granitplatten, die stellenweise sehr rutschig sind.
Das Wasser, das in den Winter- und Frühlingsmonaten reichlich fließt, wird Musik in Ihren Ohren sein und Sie bei den erfrischenden Sprüngen in die verschiedenen kleinen Teiche begleiten, auf die Sie unterwegs stoßen, bevor es mit dem Bach Leni flussabwärts fließt.
Einer der besten Ausflüge, um das ABC des Canyoning auf Sardinien zu erlernen, ist die Schlucht des Rio Zairi, die der gleichnamige Bach aus dem Monte Linas, einem der größten Gebirgszüge im Südwesten der Insel, gegraben hat. Dieser Ausflug in das Gebiet von Gonnosfanadiga zeigt, wie es dem ständigen Wasserfluss gelungen ist, den harten sardischen Granit im Laufe der Jahrhunderte auszuhöhlen und eine Reihe von spektakulären Wasserfällen in den Fels zu graben. Los geht es mit einem sechs Meter tiefen Abstieg, der über leichte natürliche Rutschen führt.
Die herrliche Landschaft mit Steineichen, Korkeichen und anderen typisch mediterranen Baumarten bildet den Rahmen für dieses schöne Canyoning-Erlebnis für Anfänger. Mit etwas Glück können Sie sogar Hirsche oder Steinadler sehen.
Keine Badesachen beim Canyoning in der Codula Fuili, wo das Wasser nur unterirdisch im riesigen Höhlensystem des Supramonte fließt. Dieser „trockene“ Canyon, der zwischen den historischen Gebieten der Barbagie und der Ogliastra verläuft, ist auch für Anfänger geeignet.
Der Beginn der Codula Fuili fällt nicht mit dem Ankunftsort zusammen. Mit dem Auto muss man eine Abzweigung (Betonstraße) nehmen, die sich an den Kehren der SP26 befindet, die Dorgali mit Cala Gonone verbindet, und an deren Anfang Schilder zum Urlaubsbauernhof Codula Fuili und zu den Nuraghe Mannu stehen.
Nachdem Sie das Auto hinter sich gelassen haben, geht es zu Fuß auf einem Weg etwa 350/400 m weiter bis zur ersten Abseilstelle.
Der Blick auf den Golf von Orosei von dieser Stelle der Schlucht aus ist unbezahlbar. Nach dem annähernden Fußmarsch beginnt die eigentliche Schlucht mit der ersten von vier Abseilstellen, die alle einfach sind. Die Codula, Schlucht auf Sardisch, wird allmählich enger und wilder, die Wände werden immer steiler und bieten angenehme schattige Abschnitte. Die letzte Abseilstelle führt zu einem riesigen Oleanderwald, der im Sommer in voller Blüte steht, und als würdigen Abschluss können Sie endlich Ihre Badesachen anziehen, um am Strand von Cala Fuili ein erfrischendes Bad zu nehmen.
Sie müssen nur das kristallklare Meer des Golfs von Orosei hinter sich lassen, um eine der größten Schluchten Europas mit einer Tiefe von 500 m zu bewundern. Wenn Sie Canyoning, aber auch Outdoor-Sportarten wie Trekking, Mountainbiking, Reiten und Klettern mögen, sind Sie hier genau richtig.
Um mehr darüber zu erfahren, wie der Rio Flumineddu die Kalksteinwände der Su Gorropu-Schlucht im Laufe der Zeit geformt hat, lesen Sie bitte unseren ausführlichen Artikel über die Gorropu-Schlucht.
Auch wenn die Su-Gorropu-Schlucht ein beliebtes Ziel für Canyoning-Fans ist, sollte man nicht vergessen, dass es mehr als 30 Schluchten gibt, die Canyoning-Fans auf der Karte Sardiniens einzeichnen können:
Viel Spaß beim Canyoning.
