Ulassai liegt im Herzen der Ogliastra. Der Ort ist bekannt wegen der Höhlen Is Lianas und Su Marmuri, die zu den größten Europas zählen. Er ist umgeben von charakteristischen roten Kalkfelsen (tacchi), wie dem Tisiddu.
Das Gemeindegebiet von Ulassai war seit dem Nuraghenzeitalter besiedelt, wie Spuren von Gigantengräbern, Höhlengräbern (domus de janas) und gut erhaltene Nuraghenbauten (S'Ulimu, Trucculu, Ibbe de su Accili, Pranu, Nuragheddu und viele andere) belegen.
Die Wirtschaft des Dorfes ist von Viehzucht und Landwirtschaft geprägt. Die ganze Gegend ist für die Erzeugung ausgezeichneter Cannonau-Weine aus der Valle del Pardu sowie für ihren bitterlich schmeckenden Erdbeerbaumhonig bekannt. Ein typisches Gericht der gesamten Ogliastra sind die Culurgiones a ispighitta, eine Art Ravioli mit einer Füllung aus Kartoffeln und Minze. Hinzukommt eine ausgezeichnete Wurstwarenproduktion.
Auch die Weberzeugnisse des Ortes sind sehr geschätzt.
In Ulassai befindet sich ein sehr besonderes Museum. Es handelt sich um ein Freilichtmuseum für Gegenwartskunst, das örtliche Architektur, Natur und Kunstwerke harmonisch miteinander verschmilzt. Neben diesem Museum gibt es ein weiteres Museum für zeitgenössische Kunst, die Stazione dell'Arte, wo Werke der international bekannten Künstlerin Maria Lai ausgestellt sind.
Archäologiebegeisterten ist die Besichtigung der zahlreichen Stätten in der Gegend zu empfehlen, wo Nuraghen, Gigantengräber und Höhlengräber zu sehen sind.
In Santa Barbara sind die herrlichen Wasserfälle Lequarci zu bewundern.
Auf Anfrage sind Besuche mit Führung im Windpark in Larenzu, dem wichtigsten Sardiniens, möglich.
Die Gemeinde Ulassai, die sich für die Bewahrung der traditionellen Poesie einsetzt, hat das Projekt Ichnussa ins Leben gerufen. Es handelt sich um die einzige Digitalbibliothek zur Dichtung in sardischer Sprache. Die Werke können frei eingesehen und heruntergeladen werden.
Die Kalkfelsen der Gegend bieten außerdem Anhängern des Abenteuersports einzigartige Möglichkeiten. Man kann Motocross und vor allem Freeclimbing praktizieren: Die Tacchi der Ogliastra ziehen Begeisterte aus dem In- und Ausland an. Klettertouren sind vom beginnenden Frühjahr bis in den späteren Herbst hinein möglich.