Der Monte Albo ist ein etwa 20 km langes Kalksteinmassiv und hat die typische längliche eindrucksvolle Form, die das historische Gebiet der Baronìe beherrscht. Das Kalksteinrelief geht auf das Mesozoikum zurück und ist so reich an weißen Schluchten und Grotten, dass es „Sardische Dolomiten” bezeichnet wird. Von senkrechten Abhängen geprägt und tiefen Schluchten durchschnitten, erreicht es seine größte Höhe mit den Gipfeln Punta Catirina und Punta Turuddò, die über 1000 m hoch sind. Das gesamte Gebiet bewahrt bis heute bedeutende Beispiele mediterraner Macchia sowie endemischer Arten, so dass es von der Italienischen Botanischen Gesellschaft unter die Biotope von nationaler Bedeutung aufgenommen wurde. Verschiedene Tierarten bevölkern das raue und schroffe Gelände: der Mufflon, die Alpenkrähe, der Kolkrabe, die Wildkatze und der Marder. Zu bestimmten Jahreszeiten nistet dort auch der Steinadler. Der gesamte Kalkstein-Dolomit-Komplex weist starke Zeichen von oberflächlicher und unterirdischer Verkarstung auf. Die Höhlen sind zahlreich und beeindruckend. Bemerkenswert ist das Schluckloch von Tumba und Narrai, das sich zwischen Punta Catirina und Punta Turuddò befindet. In dem mächtigen Relief von Punta Catirina öffnet sich die Höhle von Janna Manna. Sie ist etwa 200 m lang und befindet sich unweit der Höhle von Omines Agrestes. Zwischen der Kalksteinformation des Monte Albo und dem Meer erstrecken sich uneinheitlich Granit-Aufschlüsse und Basalt-Tafelberge. Die Schiefer-Reliefs treten weicher in Erscheinung, während diejenigen aus Granit rauer sind. Charakteristisch sind die zahlreichen Basalt-Hochebenen, die gollei genannt werden und sich durch sehr regelmäßige Formen auszeichnen. Zu den berühmtesten gehören die Kegel von Gollei Lupu und Su Murtale. Der Monte Albo liegt in den Gemeinden Lula, Siniscola, Lodè, Loculi, Irgoli und Galtellì. Die menschliche Besiedlung ist für den Monte Albo seit dem Neolithikum belegt, es gibt die Felsengräber domu de janas („Feenhaus”) von Mannu 'e Gruris, die eine gemeißelte Tür mit vier innenliegenden Zellen aufweisen. Verschiedene Höhlen im gesamten Massiv wurden von den Menschen als natürliche Zufluchtsorte genutzt. Eine von diesen ist die Höhle von Bona Fraule in der Gemeinde von Siniscola, wo der Fund wertvoller Gegenstände, wie Schwerter und Dolche aus Eisen, auf die Nutzung als Kultstätte hinweist. Mehrere Nuraghen thronen auf den höchsten Gipfeln. Aus der Römerzeit sind die Bronzestatue des Gottes Äskulap, die um die Minen von Nurai gefunden wurde, sowie Reste von Wohnhäusern in Tallai erhalten.